Schon wieder ist ein Monat rum und somit Zeit für den 12'tel Blick:
Die Völker sind nun alle, seit einer ganzen Weile schon, auf ihrer Überwinterungsgröße. Damit meine ich die Anzahl der Beuten, nicht die Anzahl der Bienen. Denn diese wird nun rapide abnehmen.
Beim letzten 12'Blick hatte ich darum gebeten, mit die Daumen zu drücken, damit ich die richtigen Entscheidungen treffen kann, bezüglich der Behandlung gegen die Varroamilbe und dem Einfüttern mit Sirup.
Momentan werden Pollen, Pollen und nochmal Pollen eingetragen.
Ich hatte dann Tag für Tag abgewartet und irgendwann zeigten die Prognosen für einige Tage Temperaturen unter 30°C an. Das ist nämlich eine der Bedingungen für die Behandlung mit Ameisensäure im Liebig-Verdunster. Ja genau, Säure wird verdunstet, die Milben sterben, die Bienen bei der richtigen Konzentration nicht. Da liegt nämlich die Gefahr, wenn es über 30°C hat. Es verdunstet zu viel, die Konzentration an Säure wird zu hoch und schon schädigt es die Bienen und vor allem die Brut.
Hier kann man die Futterzarge gut erkennen.Der schmale, blaue Aufsatz.
Ich hab die Verdunster also in die Völker gestellt und täglich kontrolliert wieviel verdunstet. Dann gingen die Temperaturen doch auf über 30°C! Soviel zur Vorhersage! Das Gute war, an den Tagen mit über 30°C hatte ich nachmittags frei und konnte sofort die Verdunstungsmenge kontrollieren. Bei zwei Völkern hab ich dann das Fläschchen vom Verdunster zu gedreht und erst am nächsten Morgen wieder auf gemacht. Die Menge an Säure war dann perfekt in der vorhergesehen Zeit verdunstet. Ich war echt glücklich!
Meine Beuten haben einen offenen Boden und zur Behandlung wird dieser mit einer Art Schublade verschlossen damit die Konzentration an Säure in der Beute bleibt. Auf dieser Schublade konnte ich nach der Behandlung dann einige tote Milben sehen. Aber lange nicht so viele wie im letzten Jahr. Das scheint dieses Jahr allgemein ein Trend zu sein, dass der Befall eher niedrig ist!
So sieht die Futterzarge von innen aus. In den rechten Teil macht man Sirup. Die Bienen kommen unter diesem Metaleinsatz nach oben und holen den Sirup. Wenn die Zarge fast leer ist, entfernt man das Metalteil und die Bienen schlecken den Rest aus. Am Schluss ist das so sauber, als wäre nie klebriger Sirup darin gewesen.
Ganz links könnte man mit Futterteig füttern. Dazu entfernt man das quadratische Holzteil. Futterteig nutze ich aber nur für ganz junge Ableger. Bevor eine Königin vorhanden ist, die Eier legt.
Nach der Behandlung bekamen dann alle Völker ihre erste Gabe an Sirup. Auf dem Bild kann man vielleicht erkennen, dass alle Beuten etwas höher sind als sonst. Da ist nämlich das Futtergeschirr drauf. Letzte Woche hab ich dann mal wieder eine große Kontrolle gemacht. Ich wollte mal wieder alle Königinnen sehen und einschätzen wieviel Sirup als Futter für den Winter schon eingelagert wurde.
Das Ergebnis auf das Futter bezogen war sehr, sehr unterschiedlich! Einige Völker bekamen nochmal etwa 5 Liter, andere erst mal nichts, weil die Waben schon ordentlich voll und schwer waren.
Die Suche nach den Königinnen war sehr erfolgreich, aber nicht immer so wie gewünscht!
Letztes Frühjahr hatte ich mir drei Völker gekauft, mit Königinnen aus dem Jahr 2013. Irgendwie hatte ich in Erinnerung, dass viele Imker die Königin in einem Volk nach zwei Jahren tauschen. Ich fragte dieses Frühjahr einen befreundeten Imker. Denn wenn ja, hätte ich ja vorsorgen und Königinnen züchten müssen. Dieser Imker meinte: Och neee. Die machen das schon selbst irgendwie.
Dieser Meinung war ich bisher auch immer. Die Bienen wissen schon was sie tun.
Momentan herrscht wirklich guter Flugverkehr! Fast wie im Frühling! Es wird viel, viel Pollen gesammelt!
Beim Kontrollieren der Völker erlebte ich nun aber so manche Überraschung!
Das Volk in der roten Beute war sehr erfolgreich. Neue Königin vorhanden, die auch schon Eier legt! Die Königin bekam einen blauen Punkt für das Jahr 2015 und die Sache war erledigt.
Das Volk in der dunkelblauen Beute hat auch eine neue Königin! Die hab ich sogar entdeckt, durch Zufall und das trotz zwei Etagen!
Die zwei Völker am anderen Standort im Garten. Rechts mein gefangener Schwarm. Beides sehr starke und problemlose Völker!
Da Volk in der gelben Beute auf 2 Etagen scheint gerade jetzt beschlossen zu haben: Wir brauchen eine neue Königin! Tja, ganz schlecht! Denn jetzt gibt es so gut wie keine Drohnen mehr und bis die neue Königin schlüpfen würde, erst recht keine mehr. Hier stellt sich die Frage, kommt die Königin über den Winter und legt sie nochmal eine Saison oder soll ich das Volk mit einem anderen vereinigen oder bekomm ich noch eine Königin und kann diese zusetzten?!?
Das dürfte sich alles die nächsten Tage klären.
Dann folgt im September die zweite Varroa-Behandlung, vorher werde ich aber den Befall kontrollieren und danach wird dann nochmal mit Sirup gefüttert, bis die Völker genug für den Winter haben.
Hallo Sarah,
AntwortenLöschenich muss mich jetzt endlich mal für Deine super-informativen Posts zu Deinen Bienenvölkern bedanken. Also - ich les alle Deine Post gerne. Aber gerade hier finde ich es sehr interessant: Einblicke, die man als Nicht-Imker sonst so nicht bekommt. Aber leicht zum Lesen geschrieben. Ich freu mich auf die nächsten Beiträge.
Lieben Gruß
Sylvia
Das freut mich sehr, vor allem dass es leicht zu lesen ist, denn genau das frag ich mich immer! =)
LöschenVielen Dank Dir,
liebe Grüße,
Sarah =)
Absolut spannend, dein Einblick in die Bienenwelt!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Vielen Dank und liebe Grüße zurück!
LöschenSarah =)
Was man hier vermittelt bekommt ist grossartig. Ich esse Honig jetzt fast ehrfürchtig seit ich weiss was für eine grosse Arbeit und wieviel Liebe es braucht bis das Gold im Glas ist. Aber man liest auch mit, mit was für einer Leidenschaft die Bienen gehalten werden.
AntwortenLöschenL G Pia
Es ist wirklich der Hammer wieviele Flugkilometer in nur einem Glas Honig mit 500g stecken!
LöschenDanke Dir und liebe Grüße,
Sarah =)