Mittwoch, 29. Juli 2015

12'tel Blick Juli '15

Und ein weiterer Blick auf meinen Bienenstand, für den 12'tel Blick.
Eigentlich sieht es kaum anders aus als letzten Monat. 
Wobei... doch... es fällt doch ein bisschen was auf:
Zuerst das drumherum: Keine Sonne! Gestern hat es wieder geregnet! Das zweite Mal seit Sonntag. Sonntag war das erste Mal richtiger Regen seit Wochen! 



Die Natur atmet auf! =) Wie man sehen kann, sieht es auch schon recht herbstlich aus. Nach den Wochen ohne Regen, haben viele Bäume begonnen Laub abzuwerfen, um zu sparen. Ab morgen soll es auch schon wieder weiter gehen, mit den hohen Temperaturen und Regen ist dann auch so schnell nicht wieder in Sicht.
Der Zwetschgenbaum rechts von den Bienen hat nun ein paar reife Zwetschgen, die man auf dem Bild leider nicht sehen kann. Sehr viele Zwetschgen hängen aber leider nicht mehr dran.
In diesem Baum hängt seit einigen Tagen eine Wespenfalle. Wespen gibt es dieses Jahr in Massen! Schon jetzt im Juli waren sie sehr aufdringlich, wenn nicht sogar aggressiv!

Inzwischen konnte ich auch einige Wespen beobachten die versuchen in die Beuten einzudringen. Noch wehren sich die Bienen sehr gut und erfolgreich. Da ich hier aber auch Jungvölker stehen hab, sorge ich mit der selbstgebastelten Falle und dem Apfelsaft lieber vor. 
Letztes Jahr konnte ich bei meinem Paten ein von Wespen ausgeräubertes Bienenvolk sehen! Kein schöner Anblick! Das möchte ich nicht erleben!


Der Schwarm war äußerst fleissig und darf nun auch noch leere Waben ausschlecken.

Bei den Bienen?
Das blaue Volk hat eine vierte Zarge in rot aufsitzen.
Der fleissige Schwarm und das Wirtschaftsvolk, welche zu Hause geblieben sind, habe ich diese Woche abgeschleudert. Die Saison ist rum. Eigentlich schon eine Weile. Ich hab die Bienen den Honig aber noch verdeckeln lassen.
Die dritte Etage, eigentlicher Honigraum, ist nun leer und die leeren Honigwaben sind in der vierten Etage, damit die Bienen die Honigreste ausschlecken und einlagern können. Damit diese Reste nicht wieder in den Honigwaben eingelagert werden, sondern im Brutraum, ist ebendiese leere Etage dazwischen. Die Bienen holen sich dann alles oben runter.
Heute Abend verschwindet dann diese obersten zwei Etagen auch schon wieder und die großen Völker sitzen nur noch auf 2 Etagen.

Ebenfalls heute Abend fahren wir mit dem Hänger in den Wald um die zwei Völker zu holen, die dort seit einigen Wochen stehen. Auch im Wald honigt es schon 2-3 Wochen kaum mehr. Einmal konnte ich schon schleudern und als ich letzte Woche mal hinten war, sahen die Honigräume gar nicht schlecht aus.
Das bedeutet, am Wochenende werden dann diese zwei Völker abgeschleudert, anschließend nach dem Rechten geschaut. Etwas Wabenhygiene betrieben und wenn genug Futter vorhanden ist, mit der Varroabehandlung begonnen und für den Winter eingefüttert. In welcher Reihenfolge werde ich wohl spontan entscheiden, je nach Situation in den Völkern und der Wettervorhersage.
Wabenhygiene bedeutet übrigens, dass alte dunkle Waben gegen helle kaum benutzte Waben oder neue Honigwaben ausgetauscht werden. 
Mein Sonnenwachsschmelzer wird gut zu tun haben die nächsten Tage. Wie praktisch, dass das Wetter nun wieder heißer und sonniger wird!

In den letzten Tagen konnte ich das allererste Mal beobachten wie Drohnen aus den Völkern geschmissen werden. Drohnen sind die männlichen Bienen. Ihr einziger Zweck besteht darin, Königinnen zu begatten. Dabei sterben die Drohnen. Drohnen die nicht zum Zuge kommen, kehren in das Volk zurück. Ab Ende Juli/Anfang August findet die sogenannte Drohnenschlacht statt. Die Saison ist rum und die Drohnen werden aus dem Volk vertrieben. Leider verhungern oder erfrieren sie dann. Keine Drohnen = junge Königinnen können nicht mehr begattet werden.
Nun hab ich diese Woche bei der Durchsicht festgestellt, dass zwei Völker Königinnen ziehen wollen. Die aktuellen Königinnen in diesen zwei Völkern sind von 2013, haben nun also zwei Sommer hinter sich. Eigentlich hatte ich die Hoffnung, dass sie ein weiteres Jahr gute Arbeit leisten. Wobei mir einfällt, dass eins dieser beiden Völker im Vergleich bisher immer recht "faul" war und letztes Jahr im August schon versucht hat, eine neue Königin zu ziehen. Naja, nicht nur versucht. Im August letztes Jahr entdeckte ich zwei Königinnen im Volk! Die Alte und eine unbegattete Junge. Warum die das so spät im Jahr machen, hab ich damals schon nicht verstanden. Dazu muss ich vielleicht sagen, dass junge Königinnen nur eine bestimmte kurze Zeit begattungsfähig sind! Im Frühling, wenn es neue Drohnen gibt, geht das nicht mehr.


Die letzten sechs Monate. Von links nach recht und oben nach unten. ;-)

Mal schauen wie sich das entwickelt!
Drückt mir die Daumen für die Varroabehandlung und dass ich die richtigen Entscheidungen treffe. Erst behandeln? Erst füttern? Wetter? Temperatur? =)

Weitere 12'tel Blicke gibt es wie immer bei Tabea.

Montag, 27. Juli 2015

Garten Ende Juli '15

Und schon wieder ist ein Monat (fast) rum.
Die Zeit rennt und dabei erleben wir einen echt herrlichen Sommer. So wie ich es mag. Für mich. Persönlich. Weniger für den Garten. Denn die Zisterne ist schon lange leer und geregnet hat es seit Wochen nicht mehr, bis auf heute Nacht. Ganze 10l. Yeah! 
Der Rasen ist völlig braun und im Boden sind tiefe Risse zu sehen. 
Die Pflanzen im Beet bekommt eher selten Wasser. Täglich aber bekommen die Eimer an der Hauswand und die Hochbeete ausreichend Wasser.
Die Laubbäume werfen teilweise die Blätter nach und nach ab und die Obstbäume die Früchte um zu sparen.

Wem das Wetter perfekt gepasst hat, sind die Zwiebeln, der Knoblauch, die Paprika und Chilis.
Wem es, für mich überraschend, nicht gut tut, sind Rosmarin und Majoran.
Und wer nicht mal begonnen hat zu blühen, sind verschiedene Sorten von Stangenbohnen.

Nun aber zu den erfreulichen Anblicken im Garten:

Reife Tomaten ernten wir inzwischen schon einige Tage. Hier Vesennij Mieurinski.

Auch einige Tomaten um Soßen einzukochen wird es geben. Einige Sorten haben dieses Jahr verstärkt Probleme mit der Blütenendfäule auf Grund des fehlenden Wassers. =( Bzw. kann ich gar nicht so viel gießen, wie die Pflanzen bräuchten. Auch ich arbeite tagsüber. ;-)

Neu im Garten und sofort zum Liebling aufgestiegen: Goldita. Schaut Euch diese Massen an Früchten an. Verrückt!

Mein Baumchili  trägt das erste Mal Früchte! Die letzten Jahre hat er immer schön geblüht und anschließend alles abgeworfen. Diese Chili-Art mag es aber lieber etwas kühler. An seinem jetzigen Platz im Topf an der Hauswand bekommt er nur Morgensonne und hat den Rest des Tages Schatten.

Dem Basilikum gefällt dieses Wetter natürlich. Funktioniert dieses Jahr wieder wunderbar in den Tomatentöpfen.

Sweet Chocolate Paprika konnten wir inzwischen auch schon einige ernten.

Eine neue Auberginen-Sorte. Wunderhübsch!

Und noch eine neue Auberginen-Sorte: Blaukönigin von Dreschflegel. Wird nicht ganz so groß wie gewohnt, produziert aber Massen!

Mein Komposthügel mit Sonnenblumen. Dazwischen Kürbisse, die dieses Jahr eher die Herrschaft über das Gewächshaus dahinter übernehmen, als über den Hof, wie vergangenes Jahr.

Die Sonnenblumen sind momentan bei den Hummeln sehr begehrt!

Die frühen Brombeeren liegen in den letzten Zügen. Dieser Pflanze hat die Trockenheit nichts aus gemacht.

Karotten-Chaos! Ich bin gespannt, ob unter dem Kraut auch wirklich was dran hängt.

Die Roten Beten wachsen im Schneckentempo. Letztes Jahr waren die Frühen schon lange erntbar. Dieses Jahr nicht.

Der oberirdische Teil der Pastinaken sieht nicht schlecht aus! Ich bin gespannt, was ich hier ernten werde.

Wurzelpetersilien wachsen auch ein paar. Die mögen Trockenheit aber, glaube ich, auch nicht so gerne.

Die Gurken bekommen ihr tägliches Wasser und danken es mit einer reichen Ernte. Auch die Essiggurken produzieren gut.

Eine Fenchel-Sorte die mal nicht so arg schießt!

Buschbohnen. Sehen nicht gut aus.

Den Borlotti-Bohnen dagegen scheint es nichts aus zu machen.

Ein Blick ins Gewächshaus zu Paprika, Chili, Auberginen und einer Tomatenpflanze.

Eine Reihe Kartoffeln, Ringelblumen und die Kräuterschnecke.

Die kleine Apfelbaum bricht bald unter dem Gewicht der Äpfel zusammen.

Die Apfelbeeren färben sich.

Der Eibisch blüht.

Diese Kombination im Hochbeet macht sich gut. Karotten, Mangold und Buschbohnen.

Weisskohl und Salate =)

Die späten Brombeeren kommen nicht so gut mit fehlendem Wasser klar und bleiben eher klein.

Die Rebe hängt auch gut voller Weintrauben. =)

Freitag, 24. Juli 2015

Schwarzer Johannisbeer Sirup

Als die schwarzen Johannisbeeren reif waren, hatte ich gerade so absolut keine Zeit und alles landete in der Gefriertruhe.
Die vergangenen Tage war es dann endlich ein wenig ruhiger und ich konnte einiges an eingefrorenem Obst verarbeiten.

Immerhin hab ich daran gedacht, einen Blick in das Buch "Selbstgemachte Köstlichkeiten" zu werfen und stieß dabei auf Schwarzen Johannisbeersirup.
Eigentlich wäre so ein Sirup ja nichts besonderes, vor allem findet man viele Rezepte dafür. Dieser Sirup aber wird kalt angesetzt und ausgezogen. Nur wer die Menge nicht schnell verbrauchen kann, kocht den fertigen Sirup ein.

Im originalen Rezept wird kein Wasser zugegeben und die pürierten Johannisbeeren 24 Stunden stehen gelassen, damit sich das Pektin abbaut. Bei mir hatte das zur Folge, dass mir aus der Schüssel ein fester Klumpen entgegen kam. Aus diesem Grund hab ich 200ml Wasser zugegeben und nochmal ordentlich püriert. Durch das Tuch tropfte dann nicht all zu viel Flüssigkeit. Aber das Ausdrücken von Hand brachte eine ordentliche Menge zustande.
Mit dem unter Rühren gelösten Zucker wurden es ein halber Liter Sirup.

Der entstandene Sirup ist tiefschwarz, schmeckt sehr intensiv und schreit nach mehr! Lecker!

Schwarzer Johannisbeer Sirup


500g schwarze Johannisbeeren
200ml Wasser
Zucker

Beeren mit 200ml Wasser pürieren und 24h stehen lassen. Ein Sieb mit einem Abseihtuch auslegen und die Masse einige Stunden abtropfen lassen. Anschließend möglichst gut ausdrücken. Je ½l Saft 400g Zucker unter rühren auflösen. In sterile Flasche füllen und einkochen. 20-25 Minuten ab dem Zeitpunkt wenn das Wasser kocht.

Dienstag, 21. Juli 2015

Bienen auf Wanderschaft

Ich dachte mir, ich zeig Euch mal den Platz an dem die zwei Völker stehen, die auf dem letzten 12'tel Blick nicht zu sehen waren.


Ich finde den Platz wunderschön! In einem kleinen Tal zwischen zwei Hügeln an einem Bach. Bei den momentanen Temperaturen sehr angenehm da hinten.


Übrigens gehören mir wirklich nur die zwei Völker ganz links. Gelb und blau. Die restlichen Völker gehören fast alle meinem Imkerpaten.


Das Wandern mit den Völkern empfinde ich immer als sehr anstrengend, vor allem auch für die Bienen, daher mache ich das nur einmal im Jahr.
Letztes Jahr hat es fast den ganzen Juli geregnet und wir hatten nur einen Hauch von Waldhonig. 
Dieses Jahr entschädigt mehr als genug!
Nachdem meine zwei Völker zwei Wochen da standen, war der Honigraum rappelvoll und ich konnte gut die Hälfte schon schleudern Aus Platzmangel wurde viel Honig im Brutraum gelagert. Dieser wurde in der Zwischenzeit nun in den Honigraum umgetragen. Nächste Woche werde ich die Völker nach Hause holen und dann wird abgeschleudert und die Bienen für den Winter vorbereitet. Das heißt gefüttert und gegen die Varroa behandelt.

Samstag, 18. Juli 2015

Brasilien 2005 - Was hab ich da eigentlich gemacht?

Das wird sich der eine oder andere sicher schon eine Weile fragen.
Mein "Arbeitsweg". Durch eine kleine Bananenplantage.

Ich habe in den 6 Monaten die meiste Zeit in einer Kindertagesstätte für "Strassenkinder" in den Favelas gearbeitet. Etwa einen Tag pro Woche durfte ich mit zu sogenannten Frauenbesuche in den Favelas. Größtenteils werden bei den "Besuchen" Schwangere betreut. Davon werde ich aber ein anderes Mal erzählen. Heute soll es um die Kindertagesstätte gehen.

Wie kam ich zu dieser Kindertagesstätte?

Für mich war immer klar, ich will weg, ich will mitarbeiten, helfen, eine Sprache lernen.
Auch war mir klar, dass ich in Richtung Asien möchte. Ich schaute mir einige Organisationen an, informierte mich und begann nach der Ausbildung erst mal zu arbeiten. Denn so ein Einsatz kostet auch immer Geld. Meinem Arbeitgeber sagte ich damals beim Vorstellungsgespräch gleich, dass ich maximal zwei Jahre bleibe. =D Auf diese zwei Jahre nagelte er mich dann aber auch fest.
Die Kinder haben eine Energie! Unglaublich!

In der Zeit lernte ich über den Vater einer Freundin eine christliche Organisation kennen, die in Brasilien Kindertagesstätten unterhält, unter anderem bedürftigen Schwangeren hilft, sich um Zigeuner kümmert und noch vieles mehr tut.
Der Vater der Freundin war damals selbst als Beisitzer im Vorstand. Dadurch bekam man viel mit, es gefiel mir und ich bewarb mich.
Ein Salto? Kein Problem, das kann eigentlich jedes Kind!
Recht bald bekam ich eine Zusage und wurde zur Praktikanntenvorbereitung eingeladen. So war klar, dass diese Freundin und ich gemeinsam 6 Monate in Brasilien verbringen würden.

Wozu die Kindertagesstätte?
Kopfstand? Klar!
In Brasilien ist es üblich, dass die Kinder morgens oder mittags Schule haben. Da die Eltern in der Regel berufstätig sind, verbringen die Kinder den Rest des Tages meist auf der Strasse. Die Favela ist durch eine Überlandstrasse von der Stadt abgetrennt. Die Überlandstrasse kommt von Paraguay und führt direkt nach Sao Paulo und Rio. Die perfekte Route für Schmuggelware und Drogen. Die Kriminalität ist hoch. Wobei ich davon nur wenig mitbekommen hab, bis auf eine Schießerei direkt vor dem Haus, Überfällen auf Arbeitskollegen auf dem Arbeitsweg und diversen Schusslöchern in Fahrrädern.
Und wahre Fussballmeister sind sie sowieso alle!

Das Ziel der Kindertagesstätte ist es, die Kinder von der Strasse zu holen. Täglich gibt es Hausaufgabenbetreuung und Stützunterricht. Mehrmals die Woche Kursangebote wie Gärtnern, Englisch, Stoffe bemalen, kochen, schreinern, Musikunterricht und vieles mehr. Dazwischen ist immer wieder viel Zeit zum spielen, Sport machen und gemütlich zusammen sitzen. 
Lecker Mittagessen. Reis und Bohnen sind die Grundlage.
Da die Kinder in den Favelas ewig hungrig sind, gibt es Frühstück, Mittagessen und Lunch. Wer duschen möchte, kann auch dieses Angebot annehmen. Bei vielen Familien wird soviel Wasser als möglich gespart. Viele spülen auch nur einmal am Tag die Toilette.
Die Eltern bezahlen für die Betreuung ihrer Kinder lediglich einen symbolischen Beitrag. Die Kosten werden durch private Spenden und auch Förderungen der Stadt und dem Land getragen
Hier wird den ganzen Morgen gekocht.

Und was genau hab ich da gemacht?
Ich wurde einer Gruppen der ca. 9-13-jähringen zugeteilt. Die Gruppe geleitet hat Roberta, selbst eine Ehemalige der Kindertagesstätte, in der gleichen Strasse wohnend. Roberta arbeitete von morgens bis abends in der Kindertagesstätte und studierte abends. Ganz typisch für die Brasilianer. Fast alle Kollegen gingen abends zur Schule oder studieren.
Ein Teil meiner Gruppe bei den täglichen Aufgaben.

Im täglichen Stützunterricht ging es oft um Portugiesisch. Gelegentlich um Mathe. In welchen Kursen ich geholfen hab, weiß ich bis auf zwei gar nicht mehr sicher. Einmal Englisch, das war okay, und einmal Stofftücher bemalen. Schrecklich! Zum einen kann ich das nicht und zum anderen traff ich einfach nicht den brasilianischen Geschmack. Die Brasilianer mögen es gern grell, bunt, schnörkelig und fröhlich. Da die Kindertagesstätte eine christliche Einrichtung ist, fand einmal in der Woche der sogenannte Louvor statt. Eine kleine Andacht, umrandet mit vielen, fröhlichen Liedern und Musik.
 Leider kein besonders gutes Bild. Die Tafel in unserem Gruppenraum. An diesem Tag ging es um Gegensätze, wie hell-dunkel, ja-nein, kurz-lang, schwarz-weiß,...


Zum Mittgessen sind alle Kinder da.  Die die morgens Schule haben kommen und nach dem Mittagessen gehen die die mittags Schule haben. Wer mag kann vorher Duschen und Zähne putzen nach dem Mittagessen ist Pflicht.
Beim Mittagessen war ich für die Jungs meiner Gruppe zuständig und versuchte am Tisch für ein wenig Ordnung zu sorgen, was gar nicht so einfach war.
Essen kann es nicht genug geben!
Mittags wiederholt sich ganz grob das Progamm vom Morgen.

In Ferienzeiten sind dann alle Kinder von morgens bis abends da, was immer eine etwas anstrengendere Zeit war. Ganz spannend waren auch die Wochen, als die Lehrer gestreikt haben! Wochenlang alle Kinder von morgens bis abends. Da lief dann kein übliches Programm, sondern speziell vorbereitete Spieleparcours, viel Sport und viel freie Zeit.
Zähne putzen! =)
Und wie war das Ganze?
Wir als Praktikannten waren das halbe Jahr als Unterstützer mit dabei. Anfangs war das super, vor allem, da man portugiesisch nicht von heute auf morgen spricht. Nach einiger Zeit hab ich mich dann aber doch etwas unterfordert gefühlt. Ich brauch einfach was zu tun und bin das auch aus meinem sonstigen Job gewöhnt. Und gerade in der freien Zeit war man einfach viel am aufpassen. 
Andererseits war es auf Grund von nur einem halben Jahr Aufenthalt auch nicht möglich selbst einen Kurs anzubieten.
Viel Abwechslung brachte mir die Möglichkeit im Bereich der Frauenarbeit zu helfen. Dadurch kam ich in viele Häuser in den Favelas und lernte das Leben ein wenig kennen. Davon möchte ich aber ein anderes Mal erzählen.

Was ich in der Kindertagesstätte immer ganz besonders genoss, waren die Tereré-Runden. Die Südamerikaner trinken bekanntlich Mate in Massen. Auch die Kinder bekommen zum Frühstück eine Tasse mit heißem, süßen Matetee. Da es in dieser Region aber recht heiß ist, wird Mate auch gerne eiskalt getrunken. Der grobe Tee wird in einen Becher gefüllt. In den Becher kommt ein Röhrchen mit einem Sieb unten (damit keine Teeteile mit kommen) und aus der Gefriertruhe holt man eine Plastikflasche in der bis zur Hälfte Wasser eingefroren wurde. Mit einem Holzhammer wird das Eis in der Flasche klein geschlagen und mit kaltem Leitungswasser aufgefüllt. 
Man setzt sich mit anderen zusammen und füllt den Becher mit eiskaltem Wasser auf, trinkt ihn komplett leer, füllt ihn auf und gibt ihn weiter. Jeder trinkt seinen Becher komplett leer und gibt ihn zurück. So können die Brasilianer stundenlang zusammensitzen. Jeder der vorbeikommt bekommt einen Becher angeboten. Sehr gemütlich! =) Und lecker!

So weit - so gut. Ich lass nun noch ein paar Bilder sprechen:




Ferienprogram
Ferienprogram
Seifenfussball ;-)
Ferienprogram
Ferienprogam
Die Kinder haben gerne uns unbekannte Wörter übersetzt. Dahinter der von allen geliebte Schreiner der Kindertagesstätte.


Frühstück: Matetee und Brötchen
Frühstück in Vorbereitung.
Mittagessen in Vorbereitung. Reis, Bohnen und Würstcheneintopf.