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Mittwoch, 5. August 2015

5. Juni 15 - Schottland

Nach dem äußerst gemütlichen Frühstück, packten wir unser Zelt zusammen und beschlossen, schon am frühen Morgen eine Whisky-Destillerie zu besichtigen. 

Speyside Cooperage, das große Fass qualmt noch, da es zuvor über einem Feuer stand.

Laut unserem Reiseführer sollte auch eine interessante Böttcherei in der Nähe sein. Auf dem Weg zurück in Richtung Dufftown, fielen mir wieder die vielen Fässer an der kleinen Strasse auf. Dieses Mal kam mir gleich der Gedanke, dass dies die Böttcherei sein muss! Spontan beschlossen wir hier anzuhalten. Viel los war am frühen Morgen nicht und wir durften uns den Film zum Start der Führung mit zwei weiteren Deutschen anschauen.
Der Film war sehr informativ und auch was für den Gruchssinn! In der Szene in der die Fässer über Feuer stehen, roch es sehr rauchig und ich wunderte mich erst ob der Duft von Draußen kommt, bis ich begriff, dass das zum Film gehört!
Also wirklich gut gemacht!

  Die Prüfstelle und unten Blumetöpfe aus alten Fässern.

Danach wurden wir zu unserer (Quasi)-Privatführung abgeholt. Man kann von aussen in die große Arbeitshalle sehen, in der viele Küfer arbeiten. Man muss dazu sagen, dass in Schottland überwiegend Fässer repariert werden und nicht hergestellt werden. In den USA gibt es ein Gesetz, das verbietet, dass ein Whiskeyfass mehr als einmal verwendet wird. Die Speyside Cooperage und auch viele Destillerien kaufen die bereits verwendeten Fässer und reparieren sie. Diese Fässer können so noch zwei bis drei mal für Whiskey verwendet werden und auch danach lässt sich noch schönes mit den Fässern anstellen, wie ihr auf den Bildern sehen könnt.



  Kleine Hütten aus alten, großen Fässern.

Wir konnten in der Arbeitshalle alle Schritte beobachten. Sehr interessant und sehr beeindruckend in welch einem Tempo die Herren arbeiten. Wobei... kein Wunder... sie werden nach Stückzahl bezahlt.


Nun war es schon nicht mehr ganz so früh und wir machten uns auf den Weg zu Glenfiddich. Zwar immer noch zu früh um Whisky zu trinken, aber im Urlaub ist das mal ok. ;-)
Für Glenfiddich hatten wir uns entschieden, weil die Führungen laut Reiseführer kostenlos sind. Der Reiseführer kam Ende letzten Jahres auf den Markt und diese Info änderte sich wahrscheinlich zum Jahreswechsel. Die Führung kostete 10 Pfund. Im Vergleich zu den anderen Brennereien in und um Dufftown ist Glenfiddich aber immer noch am günstigsten. 

 Zu Besuch bei Glenfiddich.

Auch hier gab es zuerst einen Film und im Anschluss wurden uns die einzelnen Arbeitsschritte zum Whisky vor Ort gezeigt. Die Gruppengröße von acht Personen fand ich ganz in Ordnung.
Jede Destillerie legt großen Wert auf das verwendete Wasser, bzw. aus welcher Quelle das Wasser kommt. Im Fall von Glenfiddich hört die Quelle auf den schönen Namen Robbie-Dhu.
Zuerst kamen wir am Maischbottich vorbei. Im Maischbottich sind Gerste und Quellwasser. Bei diesem Prozess wird die Stärke in der gemahlenen Gerste in Zucker umgewandelt.

Oben die Destillierie, unten eins der vielen Warenhäuser.

Nach einigen Stunden wird die entstandene, dunkle Flüssigkeit von der Gerste getrennt, kommt in andere riesige Gärgefäße und wird mit Hefe versetzt. Durch die Hefe wird nun Alkohol aus dem Zucker.
Das dauert zwei bis drei Tage, dann hat die Flüssigkeit etwa 9%Alkohol und wird destilliert.


Nach dem Destillieren wird der Alkoholgehalt auf 63,5% eingestellt und kommt in Sherry und Bourbon-Fässer. In diesen Fässern lagert der Whisky dann Jahre in einem der vielen, vielen, vielen Warehouses.
Wenn ich mich recht erinnere bestehen später die meisten Whiskys von Glenfiddich aus 85% Bourbon und 15% Sherry-Fässern. Wir durften an einem Bourbon und einem Sherry-Fass mit Inhalt riechen. Ich war erstaunt, dass ich wirklich den Unterschied riechen konnte! Der Whisky im Sherry-Fass gefiel mir gut!


Im Anschluss wurden 4 Whisky probiert. Ich als Fahrerin durfte nichts trinken, bekam aber ein Fläschchen geschenkt. ;-)
Während der Probe roch ich an den verschiedenen Whisky. Das allein war auch schon sehr interessant!
Ich kann solch eine Besichtigung und Probe wirklich auch jedem Nicht-Whisky-Trinker empfehlen!

Direkt neben der Glenfiddich-Destillerie befindet sich Balvenie Castle. Wir liefen hin und schauten es uns aber nur von außen an. Zum einen war gerade Mittagspause und zu und zum anderen war es gerade eingerüstet.

So machten wir uns auf den Weg an die Küste.

Zuerst kamen wir nach Elgin. Statt die Stadt (mich zieht es selten in Städte) anzuschauen, stockten wir unsere Vorräte auf, was eine gute Idee war, denn die nächsten Tage wurde es recht schwierig.
Ich weiß noch, dass wir danach durch Lossiemouth, Burghead und einige andere Orte kamen. Was genau aber wo war, weiß ich leider nicht mehr ganz genau. Schande auf mein Haupt! In Burghead liefen wir erst am Hafen entlang und kamen zum Visitor Center und einer schönen Küste. Das Visitor Center ist in einem alten Fort aus dem 9. oder 10. Jahrhundert und beinhaltet ein Museum. Aus den großen Fenstern kann man die Vögel an der Küste beobachten und wenn man Glück hat sieht man im Meer Robben, Delfine, Wale oder vieles andere mehr.


 Die Küste in Burghead

In Kinloss sahen wir ein Schild an der Strasse, das zur Kinloss Abbey führte. Wir fuhren spontan hin und fanden uns auf dem Friedhof wieder. auf dem Friedhof steht (mehr oder weniger) eine uralte, wohl schon lange zerfallene Kirche. Neue und überwiegend alte Gräber sind überall verteilt, auch in der Kirchenruine. Irgendwie ein schöner Ort! Und ich fand die alten Grabsteine sehr spannend, die größtenteils noch gut lesbar waren.

 Kinnloss Abbey
Noch einen Ort weiter empfahl unser Reiseführer einen großen Piktenstein anzuschauen. Dieser Stein, wirklich sehr groß, stellte sich als öffentliche Vitrine heraus. Wahrscheinlich als Wetterschutz. =)

 Der Pinktenstein

Wir fuhren weiter nach Findhorn. Dort gibt es eine Kommune die seit 1962 existiert. Die Menschen leben, arbeiten und essen zusammen. Die Kernbereiche der Gemeinschaft sind Gemeinschaftsleben, Nachhaltigkeit und Spiritualität. Zudem wird nebenbei ein Campingplatz betrieben. Da wollte ich unbedingt hin.
Der Campingplatz stellte sich als einer der Schönsten heraus, auf denen wir in dieser Zeit übernachtet haben. Das kleine Ecovillage ist wirklich schön! Bilder davon hab ich leider keine, denn wir liefen einfach durch das Dorf und genossen die Stimmung. Als wir aus dem Ort herauskamen liefen wir am Strand weiter bis zur Findhorn Bay. Unterwegs hörten wir einen Dudelsack und wunderten uns woher das kommt. Nach einiger Zeit konnten wir am Strand eine einsame Gestalt ausmachen. Der Herr stand da und spielte ohne Pause! 

Die Findhorn Bay ist ein wunderschöner Strand! Auch hier muss ich mal wieder betonen, dass es sehr warm aussieht. Es war zwar sonnig, aber wie bisher immer, sehr windig.

 Findhorn Bay

Nach dieser etwas längeren Tour machten wir uns zum Abendessen Portobello-Pilz-Burger. So nutzten wir auch mal die Pfanne unseres Kocher, der ansonsten ja als Deckel für die Töpfe fungiert. Das war richtig lecker! Die Brötchen waren nicht so schlimm wie erwartet. ;-)

Porobello-Pilz-Burger

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