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Sonntag, 9. August 2015

9. Juni 15 - Schottland

An diesem Morgen entdeckte ich, beim Wasser kochen für den Tee, eine Zecke an meinem Fuss. Vor allem frage ich mich, wie ich diese Zecke raus bekommen soll, denn eine Zange hab ich nicht dabei.
Mir fällt M's Taschenmesser ein und die Pinzette darin. Nicht besonders stabil, aber ich wollte es mal zumindest versuchen. Und tatsächlich, ich hätte es nicht geglaubt, es funktioniert!

Die Ebene zwischen Kinlochewe und Torridon.
Auf dem Weg zum Wasserfall.

Als wir aufbrechen, bin ich ganz happy über meine trockenen Schuhe! Genial so ein Trockenraum! =)

In unserem Reiseführer ist eine interessante Tour beschrieben, die zwischen den Torridon-Bergen hindurch führt. Etwa 16km, allerdings aber kein Rundweg. Unser Problem: Wie würden wir am Ziel wieder zurück zum Start kommen?

Die Schlucht wird immer tiefer.
Zwischen den Bergen.

So beschließen wir eine der anderen beschriebenen Touren zu wandern. Eine sehr interessante startet zwischen Kinlochewe und Torridon. Diese Strecke waren wir am Tag zuvor schon gefahren und wir konnten uns gut an Parkplätze unterwegs erinnern. Wir parken dann sogar beim richtigen und laufen los. Da wir hier aber in der Ebene zwischen den Bergen sind, stand hier mal wieder überall das Wasser. Ganz ehrlich gesagt, hatte ich überhaupt keine Lust schon wieder nasse Füsse zu haben, nachdem die Schuhe endlich, das erste Mal seit Tagen, wieder trocken waren!

Das Flüsschen fließt zwischen den Bergen in Richtung Loch Torridon.
Das leicht gestaute Flüsschen mit Brücke.
Also fahren wir zum Parkplatz eines anderen Wanderweges. Es soll an einem Fluss und einer Schlucht bis zu einem Wasserfall gehen. Wir laufen und laufen und haben links, rechts und vor uns Torridon-Berge. Eine schöne Gegend!

Irgendwann kommen wir an eine Weggabelung, links oder recht zwischen den Bergen durch. Wir begreifen, dank unserer Karte, dass wir nun doch in der Mitte des Weges gelandet sind, den wir ursprünglich gerne gewandert wären, aber gelassen hatten, da wir nicht zum Start zurück gekommen wären. Wir beschließen den Weg einfach mal ein Stück weiter zu gehen, und laufen in Richtung Westen, weg von Torridon.
Der Weg geht bergauf, über Stock und Stein, ganz schmal, man sieht eigentlich nie wohin er führt, Kurve um Kurve. Ich könnte ewig so weitergehen. Immer möchte man wissen, was als nächstes kommt, was sich hinter der nächsten Kurve versteckt!
Wir laufen und laufen, bis uns mal wieder bewusst wird, dass wir das alles wieder zurück müssen. Irgendwann kehren wir dann doch um und beschließen aber, irgendwann wieder zu kommen und dann den ganzen Weg zu laufen. ;-)

Der Wasserfall.
Nochmal ein Blick vom Berg auf den Weg und Loch Torridon.

Unser nächstes Ziel für diesen Tag war Applecross. Lange Jahre gab es nur die 32 Meilen lange Küstenroute. Seit einigen Jahren gibt es aber noch einen Bergpass. Nachdem wir 2 Tage zuvor erst eine einspurige Küstenstrecke gefahren waren, beschließen wir, hier über den Berg zu fahren. Die Fahrt gefällt mir sehr gut, da sie sehr spannend war! Wieder eine einspurige Strasse mit vielen Buchten um Gegenverkehr vorbei zu lassen. Mehrere steile und enge Kurven. Teilweise nur im ersten Gang zu fahren.

In Richtung Applecross.
Als wir in Applecross ankommen entdecken wir einen schicken Food-Wohnwagen. Wir beschließen wenigstens einmal Fish&Chips zu essen. Der Fisch wird ganz frisch paniert und frittiert und ich muss zugeben, dass mir Fish&Chips das erste Mal so richtig gut geschmeckt haben. Sonst ist das nicht so mein Fall.

Die Promenade von Applecross.
High Snow Risk? Ehrlich? Kann ich mir kaum vorstellen, auch wenn es nach wie vor nicht sonderlich warm ist.
In und um Applecross gibt es mehrere kürzere Wanderwege. Wir laufen zwei davon, kommen durch einen Wald, streicheln zwei Hirtenhunde, laufen an der schönen Uferpromenade entlang, bestaunen die gleichen und doch unterschiedlichen Häuschen und kommen zum Schluss noch an den schönen Strand, wo gerade Ebbe ist. Ein ruhiger, kleiner, gemütlicher Ort, weit, weit weg von anderen Orten. Gefällt mir!

Total bemooste Mauer.
Ein kleiner See und dahinter das Meer.

Wir fahren die Bergstrecke zurück und weiter in Richtung Isle of Skye.
In Kyle of Lochalsh führt eine Bücke auf die Insel. Hier entdecken wir einen kleinen Laden und stocken mal wieder die Vorräte auf. Im Auto, ohne Kühlmöglichkeit, ist es als nicht so einfach auf lange Sicht einzukaufen, wegen der Haltbarkeit.

Nochmal Meer und See.
Unten der Strand bei Ebbe.

Bei schönem Sonnenschein fahren wir über die Brücke auf die Isle of Skye. Gemütlich fahren wir noch bis Portree. Kurz dahinter liegt ein Campingplatz. Wir bekommen, die schon so oft gehörte Info, uns einfach einen halbwegs trockenen Platz zu suchen. Kassiert würde am nächsten Morgen.

Sehr enge einspurige Strasse.
Hier wirds nun kurvig und eng!

Wir merken, dass wir nun in einer touristischeren Gegend sind. Die bisherigen Tage waren wir zwar nie ganz allein, sahen immer mal wieder Touristen, aber keine Massen. Ganz und gar nicht. Hier nun aber, auf Skye, füllt sich der Campingplatz mehr und mehr. Schon auf er Strasse nach Portree kamen uns immer wieder Wohnwagen, Wohnmobile und Autos mit Kennzeichen von sonst woher entgegen.

Kyle of Lochalsh. Da hinten sieht man schon die Brücke zur Isle of Skye.
Lecker Ale! =)

Unser Plätzchen auf dem Campingplatz ist leicht abfällig, was ich erst bemerke, als wir unser Abendessen kochen, denn das Wasser schwabbt uns fast aus dem Topf. An diesem Abend genieße ich das leckere Bumble Bee Honey Ale. Überhaupt schmecken mir die schottischen Ale's. Ansonsten bin ich eigentlich gar kein Biertrinker. 
Übrigens haben wir auch schottischen Cider für uns entdeckt. Hab ich bisher noch gar nicht erwähnt. Wir haben uns schon gut durch das heimische Getränkeregal probiert. ;-)

Wie fast immer sind Schäfchen hinterm Campingplatz.

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