Montag, 30. März 2015

12tel Blick März '15

Heute ist der 30. Zeit für den 12'tel Blick. =)
Im Februar hatte ich mich gefragt, ob das Volk in der grünen Beute drohnenbrütig ist.
Ein kleines Update dazu hatte ich vor zwei Wochen gepostet.
Vor zwei Wochen hatte ich das erste Mal nach dem Winter einen Blick in die Völker geworfen. Alle Völker haben den Winter gut überstanden. Ich sag jetzt einfach mal: Anfängerglück! Ich hätte es echt nicht erwartet.


Das Bild hab ich Samstag gemacht, schönes Wetter,
wahnsinnig viel los. Leider sieht man die fliegenden Bienen nicht.
Viele Bienen ruhen sich nach dem Sammelflug erst mal an der
Beutenwand in der Sonne aus, bevor sie ins Volk gehen.

Die größten Sorgen hatte ich mir um die Ableger gemacht. Vor allem um den in der roten Beute. Der ging ganz schwach in den Winter und macht sich nun aber sehr, sehr gut!
Da beide Ableger den Winter überstanden haben, nun Jungvölker genannt, möchte ich eins davon abgeben. Letztes Jahr drei Völker, möchte ich dieses Jahr mit vier Völkern weiter machen.
Mal schauen, wie ich das anstelle. 
Demnächst kommt einer der Bienensachverständiger vom Verein vorbei und schaut sich meine Völker an. Dann bekommen meine Bienen ein Gesundheitszeugnis und ich darf es verkaufen. Mit dem Gesundheitszeugnis dürfte ich auch wandern. Also die Völker immer wieder wo anders hin stellen, je nach dem was, wo und wann blüht. Hab ich aber nicht vor. Höchstens vielleicht zum Ende der Saison ins Nachbartal für Tannenhonig.


Samstag war wahnsinnig viel Flugverkehr. Vielleicht spüren die
Bienen das angekündigte schlechte Wetter. Klickt mal auf das Bild,
damit es größer wird. Die meisten Bienen haben Pollenhöschen dabei!

Ansonsten geht es nun so richtig los mit dem Wachstum der Völker. Die Weiden blühen und die Bienen sind von morgens bis abends damit beschäftigt Pollen und Nektar zu holen. Jede zweite Biene hat riesige gelbe Pollenhöschen dabei. Die werden nun in Massen gebraucht für die jungen Bienen die herangezogen werden. Die Winterbienen sterben nach und nach, und die Sommerbienen übernehmen das Volk. 

Übrigens: Winterbienen können bis zu 7 Monate alt werden, Sommerbienen sterben nach rund 2 Monaten. Was die Sammeltätigkeit ausmacht!


Einmal Biene mit Pollen der Weidenkätzchen
und eine sehr neugierige Biene.

Das Volk in der grünen Beute ist das stärkste von allen. Da dürfte es nicht mehr lange dauern, bis ich den Honigraum aufsetzten kann.

Ist jemandem aufgefallen, dass statt zwei gelben Beuten nun eine gelbe und eine dunkelblaue auf dem Bild zu sehen sind?
Als ich letztes Jahr die Beuten bekam, war mir nicht aufgefallen, dass der Schreiner zwei Dinge vergessen hatte. Der Schlitz für das Flugbrett und die Halterungen die die Fluglochverengung an Ort und Stelle halten.
Daher hab ich das Volk in die dunkelblaue Beute umgesetzt. Dann kann ich die gelbe Beute ausbessern und irgendwie gefällt es mir so aber auch besser. Schön bunt. =)

Freitag, 27. März 2015

Garten Ende März '15

Wieder ist ein Monat rum und im Garten hat sich einiges getan. Einmal zum Vergleich geht's hier zum Februar und ein ganz interessanter Vergleich: Ende März 2014! Letztes Jahr war ja alles sehr, sehr früh! Die Blüte von Aprikose, Nekarine und Pfirsich war quasi vorüber. Dieses Jahr beginnt nun gerade erst der Pfirsich, von der Aprikose ist noch nichts zu sehen.

Nun folgen viele, viele Bilder. Ganz am Ende kommen noch Foto's von den vorgezogenen Pflanzen im Haus:

Die Märzenbecher sind fast verblüht. Schön, dass es jedes Jahr mehr werden.

Der Bärlauch im Garten vermehrt sich auch gut. Inzwischen kann auch gut geerntet werden.

Auch dem Waldmeister gefällt es. Die grünen Punkte sind neu eroberte Bereiche. Das hellbraune im Hintergrund ist die Hauptpflanze. Darunter treibt die Pflanze auch schon schön aus.

Die Stockrosen treiben auch schöne neue Blätter.

Die im Herbst neu gesetzten Krokusse blühen jetzt erst. Die Pflanzen die schon seit Jahren im Garten stehen, waren viel früher dran und sind schon lange verblüht.

Am Birnenbaum werden die Knospen täglich dicker.

Als ganz kleiner Ableger von der Nachbarin geschenkt bekommen, blüht sie dieses Jahr das erste Mal.

Aprikosenknospe. Nicht mehr lange bis sie sich öffnet.

Einige der Blüten am Pfirsichstämmchen sind bereits offen.

Blausternchen.

Auch die Blüten am Nektarinenbaum werden sich schon sehr bald öffnen.

Knoblauch und Zwiebeln haben ordentlich zugelegt seit Februar. Rechts davon hab ich die Rankhilfe für Erbsen und co schon aufgebaut und teilweise schon gesät. Der Winterkopfsalat scheint sich ein bisschen erholt zu haben. Mal schauen ob wir ihn werden ernten können.

Ehrenpreis.

Sich wie wild vermehrender Knoblauch.

Der Rhabarber ist noch sehr klein. Hab total vergessen ihn dieses Jahr vorzutreiben.

Die Schlüsselblümchen vermehren sich auch gut.

Der Blühfenchel kommt auch wieder, scheint aber schon von Schnecken belagert zu werden.

Das Tellerpfirsichstämmchen blüht auch schon hier und da.

Beim Unkraut ausrupfen im Gewächshaus entdeckte ich letztens diesen Forellen-Kopfsalat. Beim Vorziehen von Salaten muss mir letztes Jahr wohl mindestens ein Same runter gefallen sein. Geschützt mitten im Unkraut hat er schon eine stattliche Größe.

Hier zum Vergleich mein selbst vorgezogenes Exemplar. Noch viel kleiner.

Ein bisschen Feldsalat gibt es noch.

Ebenso Postelein.

Die Puffbohnen hab ich schon vor laaangem gesät. Der März war trocken! Jetzt schauen die Pflanzen so langsam mal aus der Erde. Im Vergleich sehr spät

Schnittlauch =)

Die Paprika "Runde Ungarische" legt ein gutes Wachstum vor.

Wie gewohnt buschig wächst der sibirische Hauspaprika.

Eine der Auberginen. =)

Und ein bisschen Kresse gibt es dieses Jahr.

Dienstag, 24. März 2015

Bärlauchpfannkuchen

Bärlauch! Endlich! 
Ich war schon zwei Mal im Wald und hab gesammelt.
Beim ersten Mal hatte ich es recht eilig und wollte nur schnell eine kleine Menge für Bärlauchbutter holen. Mensch, die hab ich ja noch gar nicht gebloggt, seh ich gerade. Muss ich unbedingt nachholen! 
Beim zweiten Mal hab ich einen Korb mitgenommen und hatte alle Zeit der Welt. Der Korb wurde ohne große Mühe in kürzester Zeit voll. 
Das Bärlauchvorkommen ist hier echt grandios! Über mehrere Kilometer vom einen Dorf bis zum nächsten ist der Wald durchgehend voll davon!

Aus meinem Korb voll Bärlauch hab ich einige verschiedene Dinge gemacht. Zum einen Bärlauchsalz, eine Würzpaste und Öl angesetzt. Die restlichen Blätter durften dann diese leckeren Pfannkuchen aromatisieren.
Eigentlich wollte ich Frischkäse als dünne Füllung verwenden. Im Kühlschrank entdeckte ich aber eine Packung Mascarpone die schon seit einigen Wochen übers Datum ist und ich beschloss, mal damit zu beginnen, sie aufzubrauchen. 


Bärlauchpfannkuchen

2 Portionen
3 Eier
1 Prise Salz
250ml Milch
125g Mehl
1 Handvoll Bärlauch
Öl
Mascarpone
Salz
Pfeffer

Eier, Salz und Milch schaumig rühren. Nach und nach das Mehl zugeben. Den Teig anschließend eine Weile quellen lassen.
Währenddessen den Bärlauch in Streifen schneiden.
Öl in einer Pfanne heiß werden lassen, eine Kelle Teig hineingeben und etwas Bärlauch darauf verteilen. Den Pfannkuchen, kurz bevor er durch ist, umdrehen und fertig backen. Zwei Teelöffel Mascarpone auf dem Pfannkuchen verteilen, salzen, pfeffern und warm stellen, bis alle fertig sind.

Samstag, 21. März 2015

Rustikales Weißbrot

Vergangenes Wochenende war ich mal wieder in Backlaune und hab zum Roggenmisch-Standartbrot noch dieses Rustikale Weißbrot gebacken.
Eigentlich hatte ich ein anderes Brot backen wollen, war beim Ansetzten des Sauerteiges in meiner Brot-Nachbackliste aber um eine Zeile verrutscht. Nach dem Ansetzten vom Sauerteig hab ich dann aber vergeblich nach Quell- und Kochstück im Rezept gesucht und meinem Fehler bemerkt. Da ich auch für dieses Brot alle Zutaten hatte, war es alles andere als schlimm. Dieses Brot ist nämlich wirklich lecker und passt ganz gut in den Sommer, zu Antipasti und Häppchen allgemein.
Entdeckt hatte ich das Brot bei Ketex.


Rustikales Weißbrot

Sauerteig

300g Weizenmehl 550
100g Weizenvollkornmehl
100g Roggenvollkornmehl
300g Wasser
9g Salz
15g Anstellgut vom Roggen

Brotteig
500g Weizenmehl 550 (405)
390g Wasser
9g Salz
3,5g Hefe
Vorteig von oben

(17Uhr) Die Zutaten für den Sauerteig vermischen und für 16 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.
(9Uhr) Alle Zutaten, bis auf den Sauerteig verkneten und anschließend den Sauerteig nach und nach zugeben. Den Teig insgesamt 15 Minuten kneten. Danach darf der Teig 2,5 Stunden ruhen. Währenddessen wird der Teig zwei mal gestreckt und gefaltet.
Anschließend wird er gewirkt und in ein längliches Gärkörbchen gegeben.
Hier darf der Teig 1,5 Stunden gehen.
Den Backofen auf 250°C vorheizen, das Brot auf's Backblech stürzen, einschneiden, in den Ofen schieben, stark schwaden und insgesamt 50 Minuten backen. Die Temperatur nach 15 Minuten auf 180°C senken und die Schwaden ablassen.

Mittwoch, 18. März 2015

Tomaten-Aussaat 2015

Endlich! 
Wenn das Wetter so schön ist, wie die letzten Wochen, fällt es mir immer ganz besonders schwer, geduldig zu sein. Ich hab mir selbst aber immer wieder gesagt, dass ich letztes Jahr mit der späteren Aussaat im Vergleich zu den Jahren davor, wirklich die besten Erfahrungen gemacht hab.
Und was wird es dieses Jahr zu ernten geben? Viele altbewährte Sorten und "nur" drei Neue, die ich mir * kennzeichne:


  • Aunt Ruby's German
  • Berner Rose
  • Black Cherry
  • Black Krim
  • Flame Hillybilly
  • Goldita*
  • Green Zebra
  • Indigo Rose
  • Mammoth German Gold
  • Ochsenherz Orange
  • Rote Spitzel*
  • Schwarze Russische
  • Schwarze Sarah*
  • Stripped Turkish
  • Vesennij Mieurinskij
  • Yellow Pearshaped
Dazu kommen nun noch Physalis und Jaltomate.

Seit Sonntag stehen die Samen nun im Warmen und grad vorhin hab ich gesehen, dass die meisten gerade am keimen sind. 
Ich freu mich auf die Ernte! =)

Samstag, 14. März 2015

Rezept: Purer Met Teil 2

Eigentlich will ich schon lange mal mein Fazit zu meinem ersten Met-Versuch schreiben. Seit etwa 10 Monaten, ajajajaj! In der Zwischenzeit hab ich einen weiteren Versuch gestartet und wirklich sehr, sehr leckeren Met erhalten. Den werde ich Euch demnächst zeigen.

Zuerst hab ich hier nochmal, bzw. die vollständige Tabelle der Gärung. Ich denke, jemand mit Erfahrung im Met herstellen, wird dieser Tablette ansehen, dass es nicht ganz so gut gelaufen ist, wie es hätte sollen.

19.5.13 
Angesetzt
25.5.13
Gärung setzt langsam ein
26.5.13
4 Blasen/Minute
27.5.13
4 Blasen/Minute
28.5.13
2 Blasen/Minute
29.5.13
2 Blasen/Minute
30.5.13
2 Blasen/Minute
31.5.13
2 Blasen/Minute
01.6.13
1 Blase/Minute
02.6.13
2 Blasen/Minute
03.6.13
1 Blase/Minute
04.6.13
2 Blasen/Minute
05.6.13
2 Blasen/Minute
06.6.13
3 Blasen/Minute
07.6.13
3 Blasen/Minute
08.6.13
2 Blasen/Minute
09.6.13
3 Blasen/Minute
10.6.13
2 Blasen/Minute
11.6.13
Vergessen
12.6.13
1 Blase/Minute
17.6.13
1 Blase/Minute
1.7.13
Immer weniger Blasen
10.7.13
Gelegentliches blubbern
31.7.13
Seit einigen Tagen nix mehr zu hören
31.7.13
1.Test, Typischer Geruch!

Leichter, aber noch „gäriger“ Geschmack
4.8.13
Mit 1g geschwefelt
27.8.13
In Keller gestellt
14.913
Mit Kieselsol geklärt
15.9.13
In Flaschen abgefüllt

Nach genau 4 Monaten das erste Mal getestet.
Der Wein schmeckt leicht, trocken und etwas säuerlich.

Anfangs fand ich es echt schwierig zu sagen ob er gut ist oder nicht.
Letzten Sommer hab ich ihn nochmal probiert und es gibt sogar Freunde die ihn unbedingt probieren wollten.
Meine persönliche Meinung: Trockene Weine mag ich sehr gerne. Auch ein trockener Met ist nicht zu verachten. Was mich hier allerdings stört, ist die säuerliche Note! Diese würde besser zu einem süßen Wein passen und ihn frischer machen. Mir schmeckt der Met definitiv nicht!
Eine schöne Farbe hat er aber!
Die probierenden Freunde fanden ihn nicht schlecht. Kann ich nicht verstehen. ;-) Und ich glaub es ihnen bis heute nicht. =D

Irgendwo las ich, dass man den Met mit Honig nachsüßen könnte. Hab ich probiert. Machte es für mich auch nicht besser.


Inzwischen weiß ich, dass ich doch den einen und anderen Fehler gemacht habe. 
Inzwischen hab ich es aber geschafft einen wirklich leckeren Met zu produzieren und weiß nun, wie es besser geht.

Ich wollte endlich mal das noch offene "mein erster Met"-Thema abschließen und auch dazu stehen, dass es eben nicht so gut funktioniert hat. Aus Fehlern lernt man schließlich. =)
Also: Dieses Rezept am besten nicht versuchen zu Met zu brauen! =)

Hier geht's zu Teil 1

Donnerstag, 12. März 2015

Kleines Bienen-Update

Der Blick von oben in die Beute zeigt:
Oben nur Futter, keine Brut
Am vergangenen Wochenende war es endlich so weit!
Es war warm genug, einen ersten Blick in die Völker zu werfen.
Beim letzten 12'tel Blick hatte ich über meine Sorge geschrieben, das Volk in der grünen Beute könnte drohnenbrütig sein. Daher nahm ich mir dieses Volk als erstes vor. =)
Und was soll ich sagen? Vielen, vielen Dank für's Daumen drücken! Nicht drohnenbrütig! Yippie! =)
Die untere Zarge ist ordentlich voll!
Zudem ist es das stärkste aller Völker! Und sie ziehen sich tatsächlich schon ein paar Drohnen. Brut in allen Stadien vorhanden. Die Königin hab ich auch gesehen. Also alles in bester Ordnung. =)
Okay, ich hab noch nie Bienen ausgewintert und kann das schlecht beurteilen, aber die oben genannten Gründe lassen mich vermuten, dass das Volk in den nächsten Tagen nicht krepieren wird. =D

Ich möchte noch kurz beschreiben, was ich an diesem Volk genau gemacht habe.

  • Am Boden der Beute musste ich nichts mehr machen. Die Bienen waren schon fleissig am putzen und hatten wirklich alle toten und herunter gefallenen Bienen weg geflogen.
  • Die Königin hab ich auch entdeckt.
    Seht ihr sie?
  • Meistens sind die Bienen während des Winters von der unteren in die obere Zarge gewandert. Immer dem Futter nach. Dann tauscht man die beiden Kästen, damit der Bienensitz wieder unten ist. Das war bei diesem Volk nicht der Fall. Sie saßen unten, allerdings ohne Futter. Dieses war in der oberen Zarge. Laut meiner Mappe aus dem Imkergrundkurs sollten die Bienen im März auf jeder Seite der Brut zwei volle Futterwaben haben. Also hab ich die vollen Futterwaben aus der oberen Zarge nach unten gehängt. Dabei konnte ich zwei sehr, sehr dunkle, alte und leere Waben entfernen. Die hab ich in der oberen Zarge durch einen Baurahmen und eine Mittelwand ersetzt. 
Und das war's schon.

Absolut voll besetzte Wabe! =)
Baurahmen? Mittelwand?

Eine Mittelwand ist eine Wachsplatte mit vorgegebener Wabengröße. Diese wird in einen Rahmen "eingelötet". Die Rahmen sind gedrahtet und werden unter Strom gesetzt, dadurch werden sie warm. Vorher legt man die Mittelwand auf den Draht, auch diese wird warm und sink nach unten. Wenn man den Strom rechtzeitig wieder weg nimmt, ist der Draht etwa in der Mitte der Mittelwand. Wenn nicht hat man mehrere Wachsteile. ;-) =D
Eine Mittelwand. Nicht ganz perfekt
eingelötet, aber ok.
Die Bienen beginnen diese Mittelwand auszubauen, in dem sie an den Waben ziehen. Sie ziehen das Wachs in die Länge und bauen schließlich mit selbst produziertem Wachs an. Oben hatte ich geschrieben, dass die Wabengröße vorgegeben ist. In diesen Waben hat nur die Brut für Arbeiterinnen Platz.

Der Baurahmen besteht nur aus dem Rahmen. Keine Mittelwand, kein Draht. Hier können die Bienen bauen was sie wollen. Da bei den anderen Waben die Wabengröße vorgegeben ist, bauen sie im Baurahmen größere Waben für die Drohnen.

Übrigens: Alle fünf Völker sehen gut aus. Alle haben Brut, alle haben noch Futter, alle Königinnen habe ich gesehen ohne sie suchen zu müssen.
Fünf Völker sind mir nun aber zu viel und eins meiner Jungvölker werde ich hoffentlich abgeben können. =)

Montag, 9. März 2015

Brasilien 2005 - Sprache

Na, was wird in Brasilien gesprochen?
Häufig wird davon ausgegangen, dass ich Spanisch spreche. Das ich Spanisch lediglich gut verstehe, verwirrt einige erst mal ziemlich, bis ich erkläre, dass in Brasilien portugiesisch gesprochen wird.
In fast allen anderen Ländern Südamerikas wird aber tatsächlich Spanisch gesprochen.

Den Praktikanten wird bei der Vorbereitung für Brasilien gesagt, dass sie vorher auf jeden Fall portugiesisch lernen müssen. Als Tipp wird einem zum Beispiel ein VHS Kurs empfohlen oder Langenscheidt's praktischer Sprachlehrgang Brasilianisch mit Audio-CD. Da es in meiner direkten Umgebung keinen VHS-Kurs gab, begann ich mit dem Langenscheidt Sprachlehrgang. Ich muss gestehen, dass ich damals einfach mit Hilfe von Kärtchen Vokabeln gelernt habe. In meinen Mittagspausen war ich oft mit meinen Kärtchen im Wald unterwegs und hab gelernt. Die Grammatik, speziell die Zeiten und das konjugieren der Verben, hat mich etwas überfordert. Da ich gar kein Grammatikgenie bin, hätte ich dazu echt jemanden gebraucht, der es mir gut erklärt. 
Wenn ich mir die wenigen Bewertungen bei Amazon durchlese, fand nicht nur ich diesen Sprachlehrgang nicht besonders gut.

Erstaunlicherweise waren mir die zwei Verben für das Wort "sein" sehr schnell klar und auch im Kopf gespeichert. Da gibt es einmal das Wort "ser" für andauernde und bleibende Zustände und einmal das Wort "estar" für momentane, vorübergehende Zustände.
Wenn ich mich recht erinnere, gibt es im spanischen sogar drei Wörter für das Verb "sein".

So flog ich nach Brasilien und war der Meinung, dass ich eigentlich gar nichts konnte.

Intensive Nutzungsspuren
Und wie sehe ich das im Nachhinein?
Alle Vokabeln die ich im Voraus mühsam gelernt hatte, hätte ich vor Ort innerhalb kürzester Zeit im Kopf gehabt.
Klar, die ersten ein bis zwei Wochen war alles was ich hörte ein einziger Brei. Ich konnte keine einzelnen Wörter heraus hören. Währenddessen waren die Kinder in der Kindertagesstätte aber sehr hilfreich. Sie deuteten einfach auf alles mögliche und sagten das Wort dazu. Ich hab es nachgesprochen und die Kinder haben mich korrigiert. Überhaupt war die Verständigung mit Hilfe von Gesten, Händen und Füßen total einfach.
Als das Gehörte dann kein Brei mehr war, war das Wörterbuch im Hosentaschenformat sehr hilfreich. Jedes nicht bekannte Wort war schnell nachgeschlagen und auf einen kleinen Zettel geschrieben. 
Diese gesammelten Wörter übertrug ich jeden Abend in eine Liste, die ich immer wieder durchgeschaut hab, damit Worte die man nicht so oft braucht, nicht gleich wieder in Vergessenheit geraten.


Die regelmäßigen Verben in lila.
Ganz praktisch für mich war, dass zu meinem Anfang, die Kinder in meiner Gruppe (ca. 9-11Jahre) im Stützunterricht portugiesisch hatten. Dazu wurde viel mit Comicheftchen gearbeitet, die die Kindertagesstätte aus Spenden bekommen hatte. Ich verbrachte diese Zeit damit, mir diese Heftchen zu übersetzten, Wörter raus zu schreibe, die ich dann abends wieder in meine Liste übertrug.

Unregelmäßige Verben auch in lila, konjugiert in
Gegenwart und Vergangenheit.
In der Vorbereitungszeit bekam ich die Empfehlung vor Ort Stunden bei einer Lehrerin zu nehmen.
Die Mitpraktikantin und ich wurden vom Leiter der Kindertagesstätte an eine Lehrerin in der Stadt vermittelt. 
Einmal in der Woche hatten wir Unterricht. Zum einen recht schwierig wenn man sich so gar nicht verständigen kann und sie gleich volle Kanne mit Gramatik los legt und nur portugiesisch spricht. Hausaufgaben gab es auch jedes Mal. Meistens ein gar nicht einfacher Text und Fragen dazu. Damals hab ich es echt nicht verstanden und wir hatten das Glück, dass uns ein guter Freund aus der Kindertagesstätte die Hausaufgaben machte. Wenn ich mir jetzt den Text so durchlese, frag ich mich wo damals das Problem lag. Heute wären diese Aufgaben keine große Sache. 
Das beweist aber,  dass wir die Sprache auch ohne diesen Unterricht gelernt haben. Ja, besonders lange haben wir es nicht ausgehalten. Ganz oft haben wir die Sekretärin der Kindertagesstätte darum gebeten, für uns abzusagen und bald haben wir es ganz gelassen.
Die 4 Arten von regel-
mäßigen Verben, enden auf
-ar, -er, -ir, -or

Die größte Hilfe waren für mich einmal der Zivi, der als wir ankamen schon ein halbes Jahr vor Ort war und zum anderen eine deutsche Mitarbeiterin die damals schon einige Jahre in Brasilien war. Durch die Beiden lernte ich wirklich viel. Zum Beispiel gab sie mir eine Liste mit den regelmäßigen und unregelmäßigen Verben und zeigte mir die wichtigsten Zeiten auf die ich mich erst mal konzentrieren sollte. Ich sag nur Verben konjugieren.

Eine kleine Besonderheit der portugiesischen Sprache für uns Deutsche ist die nasale Aussprache, die uns meistens nicht besonders leicht fällt, einem aber schnell zum Verhängnis werden kann. =D

Zum Beispiel:
O pão - Das Brot/Das Brötchen
O pau - Das Holz

oder:
Os pães - Die Brote/Die Brötchen
Os pais - Die Eltern

O país - Das Land

Dazu einige Seiten mit unregelmäßigen Verben
Anfangs war das schon etwas schwierig und wenn ich Brötchen kaufen wollte, erntete ich häufiger mal einen komischen Blick. Bald hatte ich es aber ganz gut drauf, fast zu gut. Denn ich sprach plötzlich auch Wörter nasal aus, die gar nicht nasal ausgesprochen werden und erntete dann auch dafür wieder komische Blicke. =D

Eine andere Besonderheit, die ich allerdings gar nicht schwierig fand, sind die Vokale a,e und o, die sowohl offen, als auch geschlossen ausgesprochen werden können. Im Deutschen werden diese Vokale nur geschlossen gesprochen. 
Auf weitere gramatikalische Besonderheiten möchte ich hier nun aber nicht eingehen. =) 

Lebensmittel waren mir
schon immer wichtig =D
Eine kleine Geschichte fällt mir da grad ein. Als wir noch gar nicht lange in Brasilien waren, standen ein paar Feiertage an. Wir wollten diese Tage nutzen und was anderes sehen. Da wir uns sprachlich noch nicht so sicher fühlten, organisierte uns der Kindertagesstättenleiter eine kleine Tour ins nicht weit entfernte Bonito, am Rande des Pantanal. Dort kamen wir, als wir abends in einer Kneipe saßen, mit einigen Leuten ins Gespärch. Unter anderem drei Brüder aus São Paulo. Da wir keine Brasilianerinnen sind, drehten sich die Gespräche immer erst mal darum, wie lange wir in Brasilien sind, wie uns Brasilien gefällt, was wir machen und warum wir das machen. Als diese drei Brüder hörten, dass wir in einer Kindertagesstätte in einer Favela arbeiten, meinten sie, dass man uns das anhört. Wir hätten voll den Favela-Slang. Ehrlich gesagt, kann ich mir das gut vorstellen, denn genau in den Favelas haben wir Portugiesisch gelernt. Und auf eine Art war ich irgendwie auch stolz darauf. =D

Ich bin echt froh noch eine zusätzliche Sprache zu sprechen! Da ich echt nicht Sprachbegabt bin, hätte ich wahrscheinlich ohne dieses Praktikum nie noch eine Sprache gelernt. Von sehr großem Vorteil empfinde ich, dass portugiesisch eine romanische Sprache ist und ich somit sehr gut spanisch verstehe und mich verständigen kann. Nicht hörend verstehen, aber lesend grob verstehen kann ich das Italienische und ein kleines bisschen französisch. Ich empfinde es immer wieder erstaunlich wie sehr verwandt diese Sprachen sind.
Grad spanisch gut zu verstehen und mich verständigen zu können, war von großem Vorteil, als wir mit dem Rucksack in Argentinien, Peru und Costa Rica unterwegs waren.