Montag, 16. April 2012

Holunderblütensirup aus getrockneten Blüten

Ich mag Holunderblütensirup.
Mit Wasser verdünnt oder im Sekt ;)
Leider hab ich (noch) keinen Baum, der mir Blüten spendet.
Ich hab mal gelesen, dass man Holunder eigentlich nicht selbst anpflanzen muss, da er sich wohl selbst recht schnell verbreitet und da scheinbar die Meisten einen haben, würde er von selbst irgendwann mal in den Garten einziehen.
Nun hab ich mich letzten Sommer mal vorsichtig in den Gärten meiner Nachbarn umgesehen und musste fest stellen, dass doch wirklich gaaaaar keiner Holunder hat! Wie lange müsste ich da wohl warten, bis sich da etwas in meinen Garten verirrt? Nenenene, ich bin, wenn's um so was geht, wirklich nicht grad die Geduldigste!
Eine Freundin hat nen riesigen, alten Holunder. Davon hab ich mir letzten Sommer ein Ästchen abgeschnitten und einen Stecklinge gemacht. Der steht allerdings noch im Flur in einem großen Topf und gedeiht ganz wunderbar.
Aber ich weiß nämlich grad so gar nicht wohin damit im Garten. Platz ist nicht das Problem, davon ist genug vorhanden. Ich würd ihn gern an den Rand setzten, aber dafür müssten dann 1 bis 2 Ziersträucher weichen.
Andererseits sind wir auch am überlegen ob wir unsere beiden riesigen unerntbaren Obstbäume um machen. Unerntbar deswegen, weil sie zum Einen echt hoch sind und zum Anderen auch die ersten verzweigenden Äste so weit oben und so lang sind, dass man selbst wenn man ne Leiter an den Stamm stellt oder auf den Ästen rumklettert, an nichts ran kommt. Die Äste sind übrigens auch so dick und stabil, dass man auch nicht zu schütteln braucht. Da fällt nix runter! Das was von allein runter kommt, ist in der Regel nicht mehr zu gebrauchen. Bis ich nämlich, wenn's hoch kommt, einmal am Tag vorbeikomme, haben sich die Wespen schon reingefuttert, oder alles mögliche andere Viehzeug hockt schon drin. Und die Bäume werfen Schatten auf mein Gemüsebeet. =(
Mal schauen, noch ist nichts entschieden und so lange bleibt der Holunder noch im Flur. 

Das bedeutet nun auch, um zum Thema zurück zu kommen, dass ich so bald noch keine nennenswerte Menge an Blüten werde ernten können. Sirup mag ich aber trotzdem haben.
Bei Internetrecherchen hab ich leider nicht viel gefunden, außer ein paar Anhaltspunkten. Die hab ich mir etwas zusammengewürfelt, Holunderblüten in der Apotheke besorgt und einfach mal ausprobiert.
Das Ergebnis kommt natürlich nicht an frische Blüten heran, ist aber gar nicht schlecht als Ersatz.


Holunderblütensirup aus getrockneten Blüten

4-tägiger Ansatz
500ml Wasser
500g Zucker
2 Limetten (eigentlich Zitronen, hatte aber grad nur Limetten)
50g getrocknete Holunderblüten
20g Ascorbinsäure= 
Vitamin C, (20g Zitronensäure), je nach dem was man hat, Beides erfüllt seinen Zweck



Das Wasser mit dem Zucker aufkochen bis sich der Zucker gelöst hat.
Die Limetten gut waschen, in Stücke schneiden und mit den getrockneten Holunderblüten in den etwas abgekühlten Zuckersirup geben.
4 Tage an einem sonnigen Platz stehen lassen.
Nach dem Abseihen
Dann abseihen (am Besten ein mit Mull ausgelegtes Sieb), erneut aufkochen und die Ascorbinsäure (oder Zitronensäure) zugeben.
In saubere Flaschen füllen, gut verschließen. Kühl und dunkel aufbewahren.
Falls sich am Boden der Falsche etwas absetzt, keine Angst, das macht nix. Alles bekommt man leider nicht herausgefiltert. 


Abschließend muss ich sagen, dass Holunderblütensirup aus frischen Blüten besser schmeckt. Das typische Aroma befindet sich einfach im frischen Blütenstaub, beim trocknen der Blüten verschwindet das Typische. Trinkbar und lecker ist der Sirup trotzdem! =) Ich fand den Sirup etwas sauer, ob das nun an den Limetten statt den Zitronen oder am Vitamin C liegt, kann ich nicht sagen. Vielleicht doch lieber Zitronen statt Limetten verwenden. =)

6 Kommentare:

  1. Es ist selten, daß sich in der Umgebung kein Holunder findet. Eigentlich wächst er überall, in fast jedem Wald, Parks, verwilderten Gärten, halt in der Landschaft.
    Aus getrockneten Blüten Sirup - das habe ich noch nie gehört oder ausprobiert. Allerdings gibt es bei uns Holunder in Hülle und Fülle.
    Letztes Jahr war der Holunder allerdings ziemlich befallen, so daß ich das meiste wegkippen mußte.

    Liebe Grüße
    Sara

    http://mein-waldgarten.blogspot.de/2011/05/der-holunder-ist-in-diesem-jahr.html

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    1. Schade um den leckeren Sirup, aber es ist halt nicht jedes Jahr gleich =)
      Bei uns in der Umgebung, also speziell im Ort, ist da echt nix zu finden. Höchstens auf Grundstücken weiter weg. In der direkten Nachbarschaft wirklich gar nix. Schade =(
      In den Nachbarorten sieht das gleich wieder anders aus, oder bei der Freundin, von der ich den Steckling hab. Die wird mit dem Nachwuchs an Holunder kaum fertig =D

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  2. Holunder fühlt sich angeblich in der Nähe von Häusern und Menschen sehr wohl; also würde ich ihn nicht unbedingt an den Rand des Gartens, sondern näher ans Haus setzen.

    Bei uns in der Gegend gibt es viel Holunder in der freien Natur, an Feldrändern, Kapellen, usw., auch weit genug von Autostraßen, so dass man recht gut an Blüten oder im Herbst an Beeren kommt.

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    1. Okay, gut zu wissen, wird zwar schwierig in Hausnähe, aber da wird sich schon was finden ;)
      Ich weiß das es 2 Orte weiter, wo ich ursprünglich her komm, einige Bäume geben muss. Meine Uroma hatte immer viele, viele Flaschen vom Beerensaft eingekocht und die hatte sie ganz bestimmt aus der näheren Umgebung, in ihrem Garten hatte sie keinen. =(
      Muss ich mich dort mal umschauen gehen =)

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  3. Holunder am Haus ist gut für alle, die es gerne bunt haben. Zur Reifezeit der Beeren kacken die Vögel ziemlich waschfeste Kleckse auf alles Waagerechte

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  4. Nachtrag: Vermutlich hatte die Uroma weisse Wäsche, die sie draussen getrocknet hat.

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