Donnerstag, 6. August 2015

6. Juni 15 - Schottland

An diesem Morgen stellte sich uns die Frage: Loch Ness... ja oder nein?!
Für mich war eigentlich immer klar, nö -  zu viele Touris, zudem ein Loch von vielen. Andererseits reizte es mich aber doch irgendwie. Wir schoben die Entscheidung aber erst mal auf, denn vorher lag Clava Cairns auf unserem Weg.


Clava Cairns
Ich liebe diese Mauern!

Die Clava Cairns sind kreisförmige Megalithen aus der Bronzezeit. Darunter sind hügelartige Ganggräber. Drumherum sind Steinkreise die aus ganz bestimmten Gesteinsarten bestehen und auch eine ganz bestimmte Größe haben. Auf den Bildern sieht man, dass die Gräber heute nicht mehr zu sind, also keine "Decke" mehr haben.


Hier führt eine Strasse durch zwei Steine des Streinkreises =D

Auf dem Gelände sind 4 solcher Gräber, in der Gegend um Inverness gibt es 12 davon und in ganz Schottland 50.
Mich persönlich hat fasziniert, dass die Gräber so angelegt sind, dass am kürzesten Tag des Jahres, die aufgehende Sonne in den Gang scheint!


Kuckt Euch mal die Größe der Bäume im Vergleich zu den Autos an!

Kurz nach den Clava Cairns lag das Schlachtfeld von Culloden auf unserem Weg. Auf dem Parkplatz sagen wir aber schon einige Reisebusse und wir beschlossen, stattdessen doch einen Abstecher zum Loch Ness zu machen. Aber nicht die gängige Westseite zu fahren, sondern die Ostseite.

 Oben der erste Blick auf Loch Ness - unten die Ruine Urquhart

 So fuhren wir durch Inverness und mussten schnell feststellen, dass wir ohne Navi nicht zur Ostseite finden. Denn alle Schilder führen auf die Westseite.
Die Strasse auf der Ostseite ist gemütlich einspurig. Man kommt also nicht all zu schnell voran, aber das will man auch nicht. Auf der einen Seite Loch Ness, auf der anderen Seite meist Wälder und Felsen. Eine schöne Gegend! Sehr selten begegnen wir anderen Auto, nur selten müssen wir eine der Buchten nutzen, um Gegenverkehr vorbei zu lassen. Wir sehen auf der gegenüberliegenden Seite Urquhart Castle. Schottlands meist besichtigte Ruine. Scheinbar nicht weil sie so schön ist, sondern weil sie halt am Loch Ness liegt. =D Von Gegenüber kann man das aber nur schwer beurteilen. Schön sieht sie aber aus. 

Der Wasserfall bei Foyers - unten die Strasse am Ostufer. Sehr idyllisch.

Wir fahren bis gut über die Hälfte der Strecke bis nach Foyers. Hier gibt es einen Wasserfall und Wanderwege im Wald. Der kleine Weg zum Wasserfall ist steil und schmal. So mag ich das.
Danach laufen wir noch den Eichhörnchen-Weg der zu einer Aussichtsplattform etwas weiter weg führt, von wo man auch nochmal einen schönen Blick auf den Wasserfall hat. Der Fluss führt dann anschließend ins Loch Ness. Auf dem Weg sind immer wieder Schilder die darüber informieren, wie die einheimischen Eichhörnchen leben und dass sie auch hier bedroht sind, von den eingeschleppten, größeren, grauen Eichhörnchen.

Die Black Isle Brewery
   
Wir fahren die Strecke wieder zurück, durch Inverness über eine Brücke auf die Insel Black Isle. Ich hatte von der Black Isle Brewery gehört, eine kleine Brauerei die aus ausgewählten Zutaten Bier braut, auch ganz besondere Sorten im Angebot hat und kostenlose Führungen bietet. Die Brauerei liegt recht ausserhalb, war aber gut zu finden. Los war allerdings nichts, der Parkplatz total leer. Wir betraten den Laden, hier warteten gerade 3 Personen und eine ältere Frau stand hinter der Kasse. Sie frägt ob wir auch eine Führung wollen und meint sie würde gleich eine machen. Die Führung ist kurz, auf Grund der kleinen Größe der Brauerei, aber sehr interessant! Sie zeigt uns alle Zutaten, lässt uns riechen und fühlen und erzählt viele spannende Details.
Am Schluss dürfen wir noch vier Sorten probieren.
Als wir durch waren, stand der Laden dann doch voll. Viele Leute aus der weiteren Umgebung, um die Vorräte aufzustocken.
Scheinbar exportiert die Black Isle Brewery in viele Länder, unter anderem auch Deutschland.

 Wieder schöne von Ginster gesäumte Strassen.

Nun war für den restlichen Tag nichts mehr spezielles geplant, ausser einfach in Richtung Norden zu fahren. Auf der Strecke regnete es immer wieder mal und je weiter wir in den Norden kamen um so stürmischer wurde es.
Auf dem Weg hätten noch einige Burgen und Ruinen gelegen, aber auf Grund des Wetter hielten wir nirgends an. Gegen Abend kamen wir in John o'Groats an. Die nordöstlichste Stadt Schottlands, direkt gegenüber der Orkneys. Mit Campingplatz! Der Besitzer meinte, wir sollen einfach mal auf dem Platz schauen und uns ein trockenes Stück suchen.
Inzwischen war es richtig stürmisch und immer wieder gab es kurze Schauer. Wir liefen auf dem Campingplatz rum, suchten ein Stück Wiese, dass nicht matschig war und überlegten wo man am windgeschützt sein könnte. Gar nicht so einfach!
Schlussendlich stellten wir das Auto in den Wind und versuchten, dass Zelt dahinter aufzubauen, was gar nicht so einfach war. Wir packten alle Heringe und Schnüre aus um das Zelt zu sichern. Da wir mehr Schnüre als Heringe haben wurde ein Teil der Schnüre dazu benutzt, das Zelt am Auto fest zu binden. Auch unsere "Wäscheleine" haben wir benutzt um dem Zelt noch mehr Stabilität zu geben. Im Laufe des Abends spannte ich mehrmals die Schnüre und Heringe nach. Solch einen Wind hab ich echt noch nicht erlebt und Bedenken, dass das Zelt es aushält.
Als ich spät abends nochmal draußen war, sah ich, dass das Zelt eines anderen nicht mehr da war. Sein Fahrrad war aber noch an einer Laterne fest gebunden. Ich entdeckte den Herrn dann im vorbei laufen in seinen Schlafsack gewickelt im Geschirrwaschraum. Das Zelt hatte er wohl zusammengepackt. Überhaupt waren alle Zeltende dauernd am nachspannen, Fahrzeuge umstellen, zusätzlich abspannen. Eine sehr spannende Nacht!

2 Kommentare:

  1. ich genieße deine Reiseberichte, in Schottland war ich noch nicht, aber ich kenne Irland recht gut!
    Bei solchem Wind hätte ich sicher kapituliert und ein B&B gesucht...
    lg

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    1. Hach, Irland! Das wäre auch mal ein Traum von mir! Meine Schwester wird das nächstes Jahr machen, ich bin schon ganz gespannt! =)
      Ich hatte wirklich große Bedenken, aber ds Zelt hat sich bewährt. =)

      Liebe Grüße,
      Sarah =)

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