Montag, 10. August 2015

10. Juni 15 - Schottland

An diesem Morgen beschlossen wir gleich aufzubrechen und unterwegs zu frühstücken. Während wir dabei waren, das Zelt abzubauen, kam der Campingplatzbesitzer zum kassieren. Ein echt netter Kerl der uns erzählte, dass es die vergangenen 8 Wochen tagtäglich geregnet hatte und gestern der erste Tag ohne Regen war. Er würde Tagebuch schreiben und hat extra nachgeschaut. 8 Wochen Regen sind selbst für Schotten im Westen sehr ungewöhnlich. Deswegen ist alles überall auch matschig und steht unter Wasser. Ganz so matschig sind die Wanderwege sonst wohl nicht.
Wir kommen wohl genau zur rechten Zeit, denn die nächsten Tage soll es trocken bleiben, meint er.


Da hoch zur Felsnadel wollen wir. Der Weg ist doch weiter, als es aussieht. Am Anfang wirkte es, als wäre es nur ein Katzensprung.

Für heute steht der Teil von Skye an, den man Trotternish nennt. Eigentlich eine Halbinsel auf der Insel. =D
Hier gibt es besonders viel zu sehen, zu wandern und zu erleben. Ein Tipp von einem Freund war der Old man of Storr. Da wollen wir als erstens hin und auf dem Weg einen netten Platz zum frühstücken suchen.


Der Old man of Storr.
Von da unten, etwa Meereshöhe, wandert man hinauf.

Der Wanderparkplatz taucht allerdings so schnell vor uns auf, dass wir beschließen gleich zu dieser besonderen Felsnadel zu laufen und danach zu frühstücken.
Auf der Karte sah es nach einem kurzen Spaziergang aus. In Wirklichkeit stellte es sich dann als eine gute Wanderung heraus. Nicht unbedingt viele Kilometer, aber ordentlich Höhenmeter macht man. Anfangs war es noch sehr nebelig-verwunschen und wir waren quasi alleine unterwegs. Hier stürmte es mal wieder richtig und je weiter hoch wir kamen, um so mehr Schafe waren unterwegs. Ganz oben, unterhalb der Felsnadel, die Old man of Storr genannt wird, stürmte es dann so arg, dass man sich gut festhalten musste, bzw. sehr vorsichtig laufen musste. Die Aussicht war grandios!

Auf unserem Rückweg, kurz bevor wir zurück am Auto waren, kamen uns immer größere Massen an Menschen entgegen. Der Parkplatz war total überfüllt und inzwischen auch der ganze Strassenrand zugeparkt! Ihr glaubt gar nicht, wie froh ich war, dass wir das Frühstück haben sein lassen und fast alleine und in aller Ruhe da oben waren!
Den Windschutz durch die vielen Autos nutzten wir, um uns endlich den inzwischen verdienten Tee zu kochen und frühstückten dann mehr oder weniger gemütlich. ;-)



Wie ihr auf dem Bild einer Karte sehen könnt, lohnt es sich auf diesem Teil der Insel an vielen Stellen einen Stopp einzulegen. Ich muss gestehen, alles interessierte uns nicht, denn vor allem wollten wir eins: Wandern! =)




Unser nächster, sehr kurzer Stopp, war Kiltrock. Die Küste am Meer sieht nämlich gefaltet aus, wie ein Kilt. Auf dem Bild hier oben drüber ist ein Teil der Küste zu sehen.

Wir fuhren weiter nach Staffin und von dort aus zur Bucht. Gegenüber liegt Staffin Island. Am Strand soll es einen Dinosaurier Fussabdruck zu sehen geben. Ich behaupte mal, es war Flut, denn ich konnte keinen finden. Stattdessen laufen wir den Hügel am Meer hinauf und haben plötzlich Aussicht auf Staffin von hinten.

Da unten liegt Staffin Bay, hinter den Felsen der Ort Staffin.
Die Beiden liegen da ganz friedlich. Dahinter ist Staffin zu sehen.

Nun kommen wir zu einer Abzweigung und müssen uns entscheiden, gerade aus, der Küste entlang weiter oder links abbiegen ins Quiraing Gebirge?
Dort soll es eine schöne Wanderung geben, laut Reiseführer, die man allerdings bei Nebel nicht laufen soll. Da der Nebel sich inzwischen verzogen hat, beschließen wir es zu wagen.
Und ich kann es jedem nur empfehlen, der man die Isle of Skye besuchen sollte. Macht diese Wanderung im Quiraing! 
Wir hatten eigentlich keine Ahnung, was uns erwarten würde. Auf der Karte im Reiseführer, sah das alles recht flach aus. Ja, ich weiß, ich und Karten. =D Von einer Hocheben war immer mal wieder die Rede. 


Anfangs liefen und liefen wir recht eben auf einem schmalen Pfand den Felsen entlang und ich hatte immer die Erwartung es müsste mal bergauf gehen. Aber es ging einige Kilometer einfach recht eben weiter. Immer unterhalb der steilen Felsen.

Auf diesen beiden Fotos sieht man schön den schmalen Weg, der anfangs eben unterhalb an den Felsen vorbei führt.
Als wir etwa die Hälfte des Wegen hatten, kamen uns zwei Wanderer entgegen und empfahlen uns, bevor wir den Rückweg des Rundweges gleich weiterlaufen, erst den weiterführenden Weg zu einem Plateau zu nehmen. Und zwar den linken, denn der würde zu dem Plateau weiter vorne, mit besserer Aussicht führen. Gesagt, getan.

Auf der Karte war immer die Rede von einem Teil des Weges, der Prison genannt wird. Das obere Bild ist in diesem Prison und auf dem unteren Bild sieht man es von dem einen Plateau aus. Durch den kompletten Teil, auf dem unteren Bild, läuft man durch.

Zum einen hatte man eine schöne Aussicht auf die Halbinsel Trotternish, das Meer und Inseln in der Umgebung und ebenso fiel mir nun auf, wo unser Rundweg weitergehen würde. Nämlich direkt am Klippenrand hinauf auf ein weiteres Plateau. Unterhalb dieser Felsen waren wir bis eben die ganze Zeit schon gelaufen.

Der Blick vom Plateau auf einen Teil vom Prison und dem Plateau, über den der Rückweg geht. Ganz links direkt am Felsen entlang.
Auf dem unteren Bild ist man etwa in der Mitte vom Rundweg. Wenn man so steht, geht der Rundweg hinter einem weiter und gerade aus zu dem zusätzlichen Plateau.

Der weitere Rundweg, der nun auf das Plateau führt, ist recht steil, aber darauf hab ich ja schon die ganze Zeit gewartet. ;-)
Oben auf dem Plateau hat man wieder eine schöne Aussicht. Hier ist alles grün und inzwischen nun auch wieder recht matschig. Der Rückweg geht nur leicht bergab und überall grasen und schlafen Schafe.

Oberes Bild: Auf dem rechten Plateau waren wir kurz zuvor noch gewesen.
Unteres Bild: Foto vom Prison. Da führt der Hinweg, des Rundweges durch.

Nun müssen es unbedingt noch ein paar Schäfchen-Bilder sein. Hier auf Skye sieht man nun fast ausschließlich die typischen, weißen, schottischen Schafe mit schwarzem Gesicht und Beinen:





Diese Wanderung war wirklich toll und hat sich gelohnt! Durch nicht vorhandene Schilder, war es als nicht leicht den richtigen Weg zu finden, falls es mal Abzweigungen gab, aber in unserem Reiseführer war die Route eigentlich recht gut beschrieben. Diese Wanderung würde ich eigentlich als eine der beiden Tollsten der ganzen zwei Wochen bezeichnen! Das hat richtig Spaß gemacht! (Die andere tolle Wanderung kommt in den nächsten Tagen ;-) )

Danach fahren wir doch noch an die Nordspitze von Trotternish zum Duntulum Castle. Eine zerfallene Burgruine, die immer mehr in Richtung Fels rutscht und frei zugänglich sein soll. Als wir ankommen, ist die Ruine allerdings abgesperrt, da es inzwischen wohl doch nicht mehr ganz so ungefährlich ist. Schade!
Schön anzuschauen ist sie aber auch aus der Entfernung.


Auch Schafe nutzen gern die Strasse. =)
Duntulum Castle.

Danach machen wir uns auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit und landen auf einem Campingplatz zwischen den Halbinseln Waternish und Duirinish. Nach diesem Tag spürte ich das erste Mal meine Beine in diesem Urlaub. Es waren heute doch viele Kilometer und Höhenmeter.

Man sieht häufig zerfalle Häuser wie dieses hier und daneben neu gebaute Häuser.
Unten genießen wir das sonnige Wetter auf dem Campingplatz. Und natürlich sind Schafe nebenan.

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