Samstag, 30. Mai 2015

12'tel Blick Mai '15

Der vergangene Monat war sehr ereignisreich und intensiv!
Daher wird dies ein langer Post. Ich versuche mich aber kurz zu halten und nicht zu viel fachzusimpeln. =)
Ich weiß nicht so recht wo ich eigentlich anfangen soll.
Schaut Euch vielleicht erst mal das Bild vom letzten Monat an. So als Vergleich. Man sieht gleich, dass sich viel getan hat. Und das was man sieht, ist nicht mal alles!


Ich geh nun die Völker einfach mal durch und erzähle, was sich so tut:

Das grüne Volk war von Anfang an mein Stärkstes. Da lag die Vermutung nahe, dass es bestimmt in Schwarmstimmung kommen würde. Ende April/Anfang Mai zeigte es dann die ersten Anzeichen von Schwarmstimmung. Um dem entgegenzuwirken, beschloss ich einen Ableger zu bilden. Das bedeutet, dass man dem Volk Brutwaben in verschiedenen Stadien entnimmt und in eine neue Beute hängt. In meinem Fall ist das nun die rote Beute die direkt daneben steht. Wenn man diesen Ableger stark genug macht, kann man diesen neben das ursprüngliche Volk stellen, denn die Flugbienen fliegen in das alte Volk zurück und es bleiben genug Ammenbienen zurück. Wichtig ist, dass eine Wabe mit ganz frisch gelegten Eiern dabei ist. Daraus kann sich der Ableger eine eigene, neue Königin ziehen. 
Nun ist mir hierbei ein Fehler unterlaufen! Mein Plan war: Brutwaben in den Ableger, Königin bleibt im alten Volk! Trotz dass ich ganz genau geschaut habe und die Königin auch gesehen hatte, landete die Königin im Ableger. 
Was tun? Nunja, passiert ist passiert. Mein Imkerpate meinte, dass sich das Volk eine neue Königin zieht und die Schwarmstimmung sich damit erledigt hätte. Da der Brutausfall das Volk schwächt, wäre natürlich auch mit weniger Honig zu rechnen. 

Phacelia blüht im Garten und lockt Bienen und
Hummeln in Massen an.

Sein Tipp war also: Einfach machen lassen.
Einige Tage darauf las ich dann allerdings, dass man bis auf eine, alle Nachschaffungszellen brechen soll. Um auf Nummer sicher zu gehen, ziehen die Bienen aus allen möglichen Eiern Königinnen nach. Die erste die schlüpft verhindert dann normalerweise, dass die anderen auch schlüpfen oder es kommt zu einem Kampf. Allerdings besteht die geringe Gefahr, dass das Volk trotz zuvor fehlender Königin schwärmt. Und das, obwohl trotz fehlender Königin keine Schwarmstimmung mehr herrschen sollte!
Daraufhin bin ich sofort ans Volk um Zellen zu brechen, musste dabei aber feststellen, dass gerade kurz zuvor (einige Stunden) mindestens zwei Königinnen geschlüpft waren! Alle anderen Zellen hab ich entfernt.
Die folgenden zwei Tage blieb alles ruhig und ich war mir sicher, dass die Königinnen es unter sich ausgemacht haben.

Der Schwarm im
Zwetschgenbaum.
Ca. 20.000 Bienen.
Einen Tag später bekam ich bei der Arbeit einen Anruf meiner Nachbarin. Total aufgeregt erzählte sie mir, dass die ganze Luft voller Bienen sei und sie vermutet, dass ein Volk schwärmt! Passenderweise hatte ich eine halbe Stunde später Feierabend und erreichte auch meinen Imkerpaten, der sich gleich auf den Weg machte.
Schwärme mit unbegatteter Königin (Königinnen gehen im Alter von gut einer Woche auf Hochzeitsflug) hängen oft sehr hoch und da wollte ich nicht alleine mit Hilfe einer Leiter in den Bäumen rum klettern. Zu zweit geht das einfacher. 
Dieser Schwarm hatte sich aber netterweise im Zwetschgenbaum niedergelassen. In einer toten Astgabel. Mit der Leiter leicht zu erreichen.
Mangels einer Schwarmfangkiste haben wir den Schwarm mit Hilfe eines großen Eimers eingefangen. Das hat auf Anhieb geklappt. Abends wurde der Schwarm dann in eine eigene Beute (türkis) umgesiedelt. Diese Beute ist auf dem Bild nicht zu sehen. Aus Platzgründen. Sie steht nun neben meinen Hochbeeten.

Die meisten Bienen sind im Eimer. Die Bienen
kommen durch das Gitter in den Eimer, die
Königin aber nicht hinaus. Die Bienen auf dem
Gitter sterzeln und zeigen den restlichen
Bienen im Baum den Weg zur Königin.

An dem Mittag hab ich noch einen kurzen Blick in alle Völker geworfen, um sicher zu gehen, dass der Schwarm wirklich aus der grünen Beute kommt. Es war dann auch eindeutig! Im Honigraum war kaum mehr was los.

Der Schwarm darf in sein neuen Zuhause umziehen.

Da das Volk nun nur noch halb so stark ist, lagern sie den Nektar im zweiten Brutraum ein. Da der Schwarm sehr groß war (schätzungsweise knapp 20.000 Bienen) und innerhalb kürzester Zeit die Wachsmittelwände zu Waben ausgebaut hatte, hab ich den Honigraum hier aufgesetzt. Schwärme sind nämlich sehr fleißig und bringen durchaus noch gut Honig.

Der überaus fleißige Schwarm, hier schon mit
dem Honigraum des abgeschwärmten Volkes.

Einer Sache bin ich mir nun aber noch nicht sicher: Die Königin war definitiv unbegattet. Das heißt, sie muss noch auf Hochzeitsflug. Das macht sie wenn sie ca. 7 Tage alt ist. Das hätte theoretisch die vergangenen Tage stattfinden sollen. Bisher konnte ich aber noch keine Eier entdecken. Es bleibt spannend!

Es herrscht viel Flugbetrieb und es wird
dauerhaft gesterzelt. Ob man der Königin den Weg
zurück zeigen will oder sind die Bienen sich
noch auf den neuen Standort am einfliegen?

Nun zum gelben Volk. Mit hoher Varroa-Belastung ins Jahr gestartet, ist es nun sehr, sehr stark und vor allem sehr fleissig! Um den Varroadruck zu reduzieren, hab ich zeitgleich mit dem grünen Volk einen Ableger gebildet. Der Ableger steht auf der anderen Seite in der gelben Beute. Zu dem Zeitpunkt war das Volk nicht in Schwarmstimmung und ist es auch bis heute nicht. Im Ableger ist vor ein paar Tagen die Königin geschlüpft und sollte diese Woche auf Hochzeitsflug gewesen sein. Ich hoffe die nächsten Tage die ersten gelegten Eier zu sehen.
Der Honigraum im gelben Volk ist inzwischen so gut wie voll und ich werde die nächsten Tage wahrscheinlich das erste Mal schleudern können.

Phacelia hat dunkelblaue Pollen. Klickt mal auf
das Bild, damit es groß wird. Diese Biene hat
kleine dunkelblaue Pollenhöschen an den
Hinterbeinen.

Das hellblaue Volk entstand aus einem Ableger den ich letztes Jahr gebildet hatte. Auf dem 12'tel Blick vom letzten Monat war das Volk noch auf 2 Etagen. Eigentlich hatte ich den Honigraum damals schon längst aufsetzten wollen (eher sollen), aber die Temperaturen waren einfach grad zu niedrig. Die Bienen halten durchgehend eine bestimmte Temperatur und Wärme steigt nach oben. Wenn es nachts noch recht kalt wird ist es etwas ungünstig wenn oben eine leere Etage ist. Um Schwarmstimmung zu vermeiden sollte man aber eher früher als später aufsetzten. So hab ich dann doch aufgesetzt und zwischen die 2. und 3. Etage Zeitungspapier gelegt. In das Papier hab ich ein paar Löcher gemacht. So soll der Wärmeverlust geringer gehalten werden und wenn die Bienen wollen können sie den Raum nutzen. 
Im Garten blühen die frühen Brombeeren,
bieten sehr viel Nektar und spenden den Bienen
cremefarbenen Pollen.
Allerdings wollten sie gar nicht nach oben. Da ich wahrscheinlich doch etwas zu spät aufgesetzt hatte, wurde im zweiten Brutraum schon Honig eingelagert und das geschieht am oberen Rand der Waben. Die Bienen laufen ungern darüber und kommen somit auch nicht in die nächste Beute. Um den Bienen den neuen, zusätzlichen Raum zu zeigen, hängt man gern vorübergehend eine Brutwabe hoch. Die Bienen müssen, um die Brut zu versorgen, mit hoch und beginnen sofort damit, die benachbarten Mittelwände zu Waben auszubauen und Nektar einzulagern. Dann kann die Brutwabe auch schon wieder in den Brutraum zurück gehängt werden.
Das hat alles wunderbar geklappt, es wurde gut gebaut und Nektar eingetragen. Trotzdem war das Volk schon in Schwarmstimmung. Da ich ab kommender Woche für gut zwei Wochen weg bin, wollte ich dem Imker der in dieser Zeit nach meinen Bienen schaut, kein schwarmlauniges Volk hinterlassen. Denn das würde bedeuten, dass er spätestens alle 7 Tage kontrollieren müsste, damit kein Schwarm abgeht. Eigentlich war geplant, dass er genau einmal in der Zeit vorbeischaut. 
Mir wurde empfohlen einen Zwischenbodenableger zu bilden. Bedingung dafür: Gutes, warmes und sonniges Wetter!
Die zwei untersten Etagen der Völker sind Bruträume, die oberste Etage ist der Honigraum. Bei einem Zwischenbodenableger wird der Honigraum auf den Boden gesetzt. Es kommt ein Deckel drauf, darauf ein weiterer Boden. Auf diesen Boden setzt man die zwei Bruträume. Hier ist natürlich auch die Königin. Vorher tauscht man eine frische Brutwabe aus dem Brutraum mit einer Honigwabe aus dem Honigraum. Das wird alles früh am Morgen gemacht.

Zwischenbodenableger.

Eigentlich hab ich nun zwei Völker übereinander stehen. Die Bienen fliegen aus, kommen zurück und fliegen alle in den gewohnten Eingang. Landen somit im Honigraum. Das bedeutet dass das Volk im Brutraum, wo auch die Königin ist, alle Flugbienen verliert und somit nicht schwärmen kann. Die Flugbienen im Honigraum sammeln weiter fleißig Nektar und verlieren ihre Schwarmlust, weil sie keine Königin haben. Durch die Wabe aus dem Brutraum die zugehängt wird fühlen sie sich nicht ganz so sehr ohne Königin, da sie aus der Brut eine Königin nachziehen können. Man lässt das Volk neun Tage so stehen und bringt dann alles in die alte Ordnung zurück. Die Nachschaffungszellen in der die Bienen im Honigraum eine Königin ziehen wollten, entfernt man.
Diese Methode soll zu 90% funktionieren.
Bei diesem Volk sieht es momentan so aus, als hätte es tatsächlich funktioniert.

Das dunkelblaue Volk war ein bisschen in Schwarmstimmung. Eigentlich kaum der Rede wert. Um aber auf Nummer sicher zu gehen, hab ich auch einen Zwischenbodenableger gebildet. Beim Zurücksetzten entdeckte ich im Brutraum zwei Schwarmzellen. Trotz fehlender Flugbienen. Das hat mich ziemlich irritiert. Bin mal gespannt, ob ich in den nächsten Tagen eine neue Schwarmzelle entdecken werde?!

Mohn ist die einzige rein rot blühende Pflanze.
Bienen sind rotblind, so dass der Mohn ihnen
schwarz erscheint. Die für uns schwarz erscheinenden
Saftmale am Grund der Blütenblätter
reflektieren Ultraviolett, das von Bienen wahrgenommen
werden kann. So ist Mohn für die Bienen eine
ultraviolett-farbene Blüte mit schwarzem Rand.
Mohn bietet keinen Nektar, aber sehr viele Pollen.

Weitere 12'tel Blicke sammelt Tabea, schaut mal vorbei.
Hat wirklich irgendjemand bis hierher durchgehalten? =D

Mittwoch, 27. Mai 2015

Garten Ende Mai '15

Irgendwie hab ich den Eindruck, dass dieses Jahr bisher nichts so richtig wachsen will. Ein bisschen mehr an Sonne und Wärme würde gut tun. Wobei ich nicht behaupten will, dass sich gar nichts tut. Vor allem bei den Pflanzen die in Eimern an der Hauswand stehen sieht man wie sich was tut.

Am Rande: Auf die Bilder klicken, dann sieht man doch gleich viel mehr. =)
Beschriftet ist von oben links im Uhrzeigersinn.

Beim Obst tut sich was: Apfelbeeren, Blaubeeren, Erdbeeren, Kirschen, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Zwetschgen.

Die Jaltomaten machen sich wirklich gut und produzieren schon die ersten Blüten.

Klitzekleine Korianderpflänzchen.

Die Weintrauben wachsen grad unglaublich. Die Sommerhimbeeren haben begonnen zu blühen und die Brombeeren sind schon eine Weile dabei.

Topinambur wächst echt wie "Unkraut". Ich bin ständig am ausdünnen. Die Kaninchen freuts.

Blüht der Schittlauch nicht schön?

Einige Phacelia-Pflanzen haben den Winter überlebt und blühen wunderschön. Ebenso der Kolkwizien-Busch, der Zierlauch, die Schwertlilien und der türkische Mohn.


Bis auf den Salbei haben die Kräuter in der Kräuterschnecke meinen etwas radikalen Rückschnitt überlebt. Hinten das Bergbohnenkraut, vorne der gerade wieder austreibende Thymian.

Die Tomaten und Paprika bräuchten etwas mehr Sonne. Machen sich ansonsten aber gut.

Einige frisch gekeimte Pflänzchen. Die Karotten sollte ich dringend mal ausdünnen, daneben eine junge Pastinake, kaum zu sehen sind die Roten Beten und zum Schluss junger Fenchel.

Eine Ecke in der es bisher sehr gut wächst. Die Zwiebeln sind schon schön groß. Die Erbsen dahinter machen sich auch gut. Die Königskerzen sind rießig! Dazwischen wachsen Zucchini, die man auf dem Bilder aber nicht sehen kann.

Die Buschbohnen sind nun auch gekeimt.

Die Bilder in der linken Hälfte stammen aus ein und demselben Hochbeet. Da teste ich dieses Jahr die Kombination aus Karotten, Mangold und Buschbohnen. In einem anderen Hochbeet hab ich Kartoffeln versenkt und in den anderen zwei wachsen verschiedene Kohlarten. Das auf dem Bild ist ein Weisskohl.


Auch diese Pflanze sät sich jedes Jahr selbst aus. Vor allem in dem Beeten kommt sie überall. Das ist ein ganz helllila blühender Mohn. Die Insekten lieben ihn.

Im Beet an der Hauswand dürfen dieses Jahr vier Tomaten wachsen. Dazwischen hab ich Phacelia ausgesät.

Mit Saubohnen hab ich einfach kein Glück. Auf dem linken Bild ist die einzige Pflanze zu sehen, auf der bisher noch keine Laus sitzt. Alle anderen Pflanzen sehen aus, wie die auf dem rechten Bild.

Hier wächst die erste Aubergine! =)

Hauptsächlich Salatnachschub, ansonsten Basilikum, Fenchel, Kohlrabi,...

Noch sehr klein, aber gut wachsend: Gurken, Kürbis und Zucchini.

Sonntag, 24. Mai 2015

Rhabarber-Chutney mit Chili und Ingwer

Der Rhabarber wuchert regelrecht dieses Jahr! 
Durch den regelmäßigen Regen produziert die Pflanze einen saftigen Stängel nach dem anderen.
Und irgendwie fehlt die Zeit ordentlich was damit anzustellen.

Aber letzte Woche war zwischendurch dann doch ein bisschen Luft dieses lecker-würzige Chutney zu köcheln.

Samstag konnte es dann gleich beim Grillen zu Fleisch und Gemüse getestet werden. Passt sehr gut! =)

Da beim monatlichen Garten-Koch-Event im Mai der Rhabarber das Thema ist, reiche ich dieses Chutney dort ein. Schaut mal vorbei.

Garten-Koch-Event Mai: Rhabarber [31.05.2015]


Rhababer-Chutney mit Ingwer und Chili


500g Rhabarber, geputzt
175g Zucker
175g Rohrzucker
150ml Weissweinessig
1 rote, scharfe Chilischote
1EL frischer, fein gehackter Ingwer
Schale einer halben Orange

Die Rhabarber-Stängel in 1cm breite Stücke schneiden. Ingwer und Chili fein hacken. Alle Zutaten in einen Topf geben und aufkochen. Weiter köcheln lassen bis eine dickliche Masse entsteht. Häufigeres umrühren nicht vergessen. Die Gläser sterilisieren: Mit heißem Wasser ausspülen und bei 120°C im Ofen für 15 Minuten trocknen.
Die Masse in die Gläser füllen, verschließen und abkühlen lassen.
Geöffnete Gläser im Kühlschrank aufbewahren und bald verbrauchen.

Donnerstag, 21. Mai 2015

Dinkelvollkornbrot

Schon seit einer ganzen Weile hab ich ein Päckchen Dinkelvollkornmehl rumstehen. Aus einem bestimmten Grund hatte ich es gekauft. Den Grund allerdings schon vor langem vergessen! 
Da kam mir das Dinkelvollkornbrot aus dem Brotbackbuch Nr. 2 gerade recht!

Den völlig verregneten Freitag letzte Woche hab ich zum Brot backen genutzt
Meinen Sauerteig hab ich kühler und dafür 20 Stunden gehen lassen. Das Mehlkochstück hab ich noch abends angesetzt und über Nacht auskühlen lassen.

Der eine oder andere wird sich über Zitronensaft als Zutat im Hauptteig wundern. Im Brotbackbuch wird das ganz gut erklärt. Von mir die Erklärung in wenigen Worten: Dinkel hat einen schwachen Kleber. Vitamin C hilft dem Kleber sich besser zu vernetzten und macht vernetzungshemmende Stoffe unwirksam. Im Brotbackbuch wird Zitronensaft verwendet, weil man den eher im Haus hat als Ascorbinsäure oder Acerolakirschpulver.
Ich persönlich fand den Geschmack des Brotes recht säuerlich, kann aber nicht sagen ob es am Zitronensaft liegt oder am lange und eher kühl geführten Sauerteig.

Insgesamt aber ein wirklich leckeres und hübsches Brot!
Leider blieb mir eine klitzekleine Ecke vom Teig im Gärkorb hängen, wodurch das Brot beim backen leicht aufgerissen ist. Ein kleiner Schönheitsfehler, der dem Geschmack aber keinen Abbruch tut. ;-)


Dinkelvollkornbrot nach Brotbackbuch Nr. 2

Sauerteig
195g Dinkelvollkornmehl
195g Wasser
20g Weizen/Dinkel-ASG

Mehlkochstück
65g Dinkelvollkornmehl
250g Wasser
14g Salz

Teig
Sauerteig
Mehlkochstück
375g Dinkelvollkornmehl
13g Zitronensaft
13g Butter

Sauerteigzutaten mischen und entweder 8 Stunden bei 29-30°C oder 18-20 Stunden bei 20°C reifen lassen.
Für das Mehlkochstück die Zutaten in einen Topf geben und aufkochen. Mindestens 4 Stunden auskühlen lassen.
Für den Teig alle Zutaten in die Rührschüssel geben. 6 Minuten langsam, 2 Minuten schnell Kneten. Der Teig löst sich vollständig von der Schüssel.
Wie immer zu früh angeschnitten =/
90 Minuten Gare, nach 45 Minuten einmal strecken und falten. Dazu hab ich den Teig in eine eingeölte Schüsse gelegt.
Dann das Brot lang wirken und in einen Gärkorb legen. Gare von 90 Minuten bei 24Grad. Das Brot zwei mal quer flach einschneiden.
Bei 250°C einschießen und fallend auf 200°C für 50 Minuten backen. Nach 1 Minute kräftig schwaden und nach 5 Minuten ablassen.

Montag, 18. Mai 2015

Die ersten Erdbeeren! =)

...vorgestern zufällig im vorbeigehen entdeckt!
So lecker!
Ich muss gestehen, dass ich damit noch gar nicht gerechnet hatte.
Beim Vergleich mit den letzten Jahren (2014, 2013, 2012) musste ich eben feststellen, dass wir dieses Jahr so früh sind, wie letztes Jahr!

Bisher sieht die Ernte übrigens gar nicht schlecht aus! Hoffen wir mal, dass sich nicht noch die Schnecken darüber her machen. =)

Freitag, 15. Mai 2015

Endlich! Alles durfte ausziehen!

Die Eisheiligen waren dieses Jahr sehr, sehr warm!
Das erste Mal in diesem Jahr über 30°C. Und ich hatte die ganze Woche frei. Perfekt! =) Ich konnte die Sonne so richtig genießen und Tag für Tag im Garten werkeln und Freunde besuchen!

Tomaten, Paprika und Chili

Sonntag begann ich die Tomaten in Eimer umzupflanzen und an der Hauswand aufzustellen. Weiter ging es mit Paprika und Chili. Auberginen kamen nun auch dazu. Ich wage dieses Jahr den Vergleich Gewächshaus und Hauswand. Denn bei meinem letztjährigen Vergleich gewannen überraschend die Paprika an der Hauswand und nicht wie erwartet die im Gewächshaus.

Insgesamt 32 Tomaten Pflanzen

32 Tomatenpflanzen dürfen nun wachsen. Noch sind sie sehr klein. Ich beginne mit der Voranzucht absichtlich recht spät, denn erfahrungsgemäß haben die Pflanzen den Rückstand mehr als schnell aufgeholt! =)

Physalis und Jaltomaten dieses Jahr auch
wieder im Eimer.

Ebenso hab ich inzwischen fast alle anderen vorgezogenen Pflanzen ausgepflanzt, wie Zucchini, Gurken, Melde, Physalis, Jaltomaten, Mangold, Fenchel und so weiter. Mit aussäen war ich auch gut beschäftigt. Zum Beispiel Karotten, Rote Bete, Buschbohnen, Chicoree, Lauchzwiebeln, Mairüben, Fenchel,...

Zucchini
Gurke
Ein paar Töpfe bepflanze ich gern mit vorgezogenen, nicht winterharten Kräutern. Hier als Beispiel Koriander:

Im Gewächshaus stehen nach wie vor viele Anzuchttöpfchen, in denen einige Pflanzen laufend vorgezogen werden. Hauptsächlich Salat:


Bisher noch nicht ausgepflanzt hab ich die Sonnenblumen und alle Kürbisse. Der umgesetzte frische Komposthaufen ist bereit. Den für heute vorhergesagten Regen wollte ich aber noch abwarten und wenn morgen wirklich wie vorhergesagt die Sonne scheint, dürfen sie auch raus.



Nachdem das Wetter nun tagelang wunderschön war, musste ja mindestens ein Gewitter kommen. Unwetter waren auf Mittwochabend vorhergesagt. Und es hat auch ordentlich abgeladen. Gewitter, golfballgroßer Hagel und ein oder zwei Tornados
Wir hatten mal wieder das riesengroße Glück, dass die Front uns kaum gestreift hat. Die Wolken kamen, es blitzte, es grollte und zog weiter.
Erschreckend sind die Bilder von umgeknickten Strommasten und zerstörten Höfen in den Nachbarlandkreisen!

Dienstag, 12. Mai 2015

DAS Roggenmischbrot!

Auch ich habe mir das Brotbackbuch Nr. 2 sofort gekauft. Der Gedanke ein Rezept in vier verschiedenen Varianten dem Alltag anpassen zu können, fand ich genial! Und die Umsetzung ist das auch! 

Seit knapp eineinhalb Jahren backe ich für M's Frühstück Roggenmischbrot. Was anderes frühstückt er nicht.
Nun musste ich natürlich sofort das Roggenmischbrot aus dem Brotbackbuch Nr. 2 ausprobieren! Und was soll ich sagen? Es ist noch besser, als unser bisheriges Lieblings-Roggenmischbrot!
Saftiger und aromatischer!

Absolute Backempfehlung!

Leider bin ich immer etwas zu spät um Foto's zu machen. M friert das halbe Brot nämlich immer auf Vorrat ein. Daher ist auf dem Foto nur der Anschnitt zu sehen. Zur Abwechslung hatte ich das Brot in einer länglichen Form gebacken und zuvor eingeschnitten.


Roggenmischbrot nach Brotbackbuch Nr. 2

Sauerteig
265g Roggenmehl 1150
265g Wasser 65°C
5g Anstellgut

Teig
Sauerteig
340g Roggenmehl 1150
150g Weizenmehl 1050
260g Wasser 45°C
16g Salz

Die Zutaten für den Sauerteig mischen und 18-20 Stunden bei 20°C reifen lassen.
Am nächsten Tag für das Brot alle Zutaten 5 Minuten langsam kneten, 1 Minute schnell.
1 Stunde bei 24°C ruhen lassen.
Danach lang oder rund wirken und 2 Stunden bei 24°C im Gärkorb mit Schluss nach unten zur Stückgare stellen.
70 Minuten backen, 250°C, fallend auf 205°C mit Schluss nach oben, anfangs kräftig schwaden, nach 10 Minuten ablassen.

Samstag, 9. Mai 2015

Rezept: Einfacher Honigwein

Nach meinem ersten, eher misslungenen Versuch, Met zu produzieren, hab ich mir für meinen zweiten Versuch ein gelingsicheres Rezept ausgesucht. Fündig wurde ich hier, zudem mit einer guten Erklärung zur Vorgehensweise.

Das Ergebnis ist wirklich sehr, sehr lecker, süffig und geht weg wie nichts. Dabei ist der Honigwein noch nicht mal wirklich gereift! Der kann ja nur NOCH besser werden. =)
Dieses Rezept kann ich echt nur empfehlen! Das funktioniert! =)



Einfacher Honigwein

Ansatzmenge: 20l
Honigsorten: alle, im Verlauf der Gärung am Besten bei einer Sorte bleiben
Hefe: Malaga, ebenso gehen: Samos, Portwein, Burgunder, Sherry 
Optimaler Säuregehalt: 5-7g/l, perfekt 6,5g/l

Gärstarter 
etwa 1-2 Tage vorher ansetzten

  • ½l naturtrüber Apfelsaft
  • 0,5g Hefenährsalz
  • 50g Zucker
  • 1 Fläschchen Flüssighefe
Am Besten eine leere 1l Apfelsaft-Flasche verwenden. ½ l Apfelsaft und Zucker hineingeben. Wenn der Zucker sich gelöst hat, das Fläschchen Hefe zugeben. Danach die 0,5g Hefenährsalz. Die Flasche mit einem Wattebausch verschließen, bei Zimmertemperatur stehen lassen, gelegentlich schütteln und schwenken und abwarten bis der Gärstarter beginnt zu blubbern, schäumen und trüb wird.

Honigweinansatz


  • 6-8 zerriebene säuerliche Äpfel, mit Schale, ohne Kerngehäuse (z.B. Mostäpfel, Gloster, Boskop, Jonathan)
  • 10ml Antigel
  • 6-8l naturtrüber Apfelsaft
  • 4kg Honig
  • 8g Hefenährsalz
  • 2g Tannin
  • Wasser
  • Honig und Zucker nach Bedarf

Das Gärfass sollte ein paar Liter mehr fassen, als man produzieren will.
Auf dem Fass sollte eine Skala sein oder man markiert wo 20l sind, um nachher mit Wasser auffüllen zu können. Je nach Volumen der Äpfel variiert die Wassermenge. Wenn im Fass nicht genau 20l sind, wird es schwierig, bzw. recht aufwändig die Säure einzustellen. Ich spreche aus Erfahrung. ;-)
Die Äpfel auf einer Reibe reiben oder sonst wie schreddern. Mit dem entstandenen Saft in das Gärfass geben. Antigel (enthält Enzyme) zugeben, das verhindert das Gelieren, da Äpfel viel Pektin enthalten.
Apfelsaft zugießen, Honig zugeben. Falls der Honig fest ist, muss er zuvor leicht erwärmt werden. Nicht über 40 Grad. Das kann dann allerdings ein wenig dauern bis er flüssig wird.
Hefenährsalz und Tannin zugeben. Mit weichem Wasser auf 20l auffüllen. Das Fass gut schwenken, damit sich alles schön mischt und auflöst.

Säure einstellen
Hier geht's zur Erklärung wie die Säure eingestellt.
Die Beispielrechnung bei dem oben genannten Link stammt von diesem Ansatz.

Gärstarter zugeben
Wenn nun die Säure eingestellt ist, wird der Gärstarter zugegeben, der Ballon gut verschlossen und an einen warmen Ort gestellt.
Die Gärung startet eigentlich sehr, sehr schnell.

Gärung
Nun wird mit der Nachzuckermethode gearbeitet:
Die folgenden Tage wird das Blubbern im Gärröhrchen beobachtet und das Gärfass immer wieder geschwenkt.
Wenn die Gärung nachlässt, wird der Alkoholgehalt gemessen, Geschmack getestet und nachgesüßt:
Mit einer Kelle etwas Met aus dem Ballon entnehmen, in ein Glas füllen und erst mal stehen lassen, damit das Gas entweichen kann. Mit einem Vinometer den Alkoholgehalt messen.
Der zeigt während der Gärung zwar keine all zu verlässlichen Werte an, man kann aber beobachten wie der Gehalt nach und nach steigt. Ein bisschen davon trinken und den Geschmack prüfen.
Am besten die Ergebnisse aufschreiben, dann hat man eine Übersicht über die Entwicklung. Anfangs wird der Met sehr hefig schmecken, ähnlich wie neuer Wein.
Nun wird 0,5-1kg Honig oder Zucker zugegeben und der Met darf eine Woche weitergären.
Wöchentlich wird Alkoholgehalt und Geschmack getestet und Zucker oder Honig zugegeben. 
Zucker weil es für einen intensiveren Honiggeschmack im späteren Met sorgt.
Die meisten Hefearten sterben bei 15%vol. Alkohol ab. Wenn der Met soweit ist oder soweit kommt, sollte für einen süßen Geschmack noch mal Zucker oder Honig zugegeben werden. Bis die Süße dem eigenen Geschmack entspricht. Also nur die Süße, der Geschmack entwickelt sich sehr wahrscheinlich erst noch.
Wenn die Hefen absterben, klärt sich der Met eigentlich von selbst, indem die Apfelstücke auf den Boden absinken. Wenn der Met das nicht tut, kann man ihn an einen kalten Ort stellen oder man schwefelt ihn.
Sobald der Met sich klärt, muss er in ein zweites Fass umgefüllt werden. 
Das geht am besten mit einem Weinheber.
Vom Bodensatz sollte nichts mit umgefüllt werden!
Der abgezogene Met wird geschwefelt mit Kaliumpyrosulfit.
Nun lässt man den Met länger oder kürzer stehen, dabei klärt er sich noch mal ein wenig von den Trübstoffen. 
Geklärt wird mit 10ml Kieselsol 15% und dann in Flaschen abgefüllt. In jede Flasche werden ein paar Krümel Kaliumpyrosulfit zur Haltbarkeit gegeben.
Nun sollte er reifen dürfen. Der Geschmack verbessert sich mehr und mehr. Allerdings kann ich es gut verstehen, wenn man die Geduld nicht hat. Meist schmeckt er sofort schon so gut und ist sowieso total süffig. =)

Mittwoch, 6. Mai 2015

Nachzuckermethode

Beim abschließenden Bericht zu meinem ersten nicht so gut gelungenen Met hatte ich geschrieben, dass ich inzwischen einen wirklich leckeren Honigwein gemacht habe, nach einer wirklich tollen Methode, die ich nur empfehlen kann! Diese möchte ich Euch heute vorstellen.
Oben in der Überschrift ist schon zu lesen, dass es sich dabei um die sogenannte "Nachzuckermethode" handelt.
Darauf gestoßen bin ich hier. Auf der Seite ist ein schönes Flussdiagramm abgebildet, das gut erklärt wie man Schritt für Schritt vor geht.

Beim Ansetzten von Met oder Honigwein wird nur ein Teil vom Honig zugegeben. So kommt die Gärung besser und schneller in Gang.
Wenn die Gärung merklich nachlässt, wird der Alkoholgehalt und der Geschmack getestet und anschließend 500-1000g Honig oder Zucker zugegeben. Anfangs eher Honig, gegen (erwartetem) Ende der Gärung dann eher Zucker. 
Die Gärung kommt wieder in Gang und lässt natürlich irgendwann wieder nach. Das Spiel wiederholt sich: Alkoholgehalt und Geschmack testen, Honig und/oder Zucker zugeben.
Dies wird so lange wiederholt, bis entweder der gewünschte Alkoholgehalt erreicht ist oder die Toleranzgrenze der verwendeten Hefe überschritten wird und sie abstirbt. Das passiert je nach Hefe bei 15%vol Alkohol.
Wenn dies passiert, klärt sich der Wein, das heißt die groben Stücke sinken zum Boden ab.
Nun wird nochmal Honig und/oder Zucker zugegeben um die Süße nach eigenem Geschmack einzustellen. 
Das fand ich persönlich recht schwierig. Der Geschmack des Weins ändert sich während des Reifens und ohne Erfahrung weiß man natürlich nicht in welcher Art sich der Geschmack ändert. Wenn man zwei-, dreimal Honigwein gemacht hat, dürfte man aber ein gutes Gefühl dafür haben.

Der eine oder andere wird sich wundern, warum ich immer wieder von Zucker schreibe. Bei einem Met oder Honigwein will man ja Honig vergären und nicht Zucker. Ich hab gelesen, dass Zucker den Honiggeschmack hervorhebt. Dass der Honiggeschmack intensiver wird.
Das ist der eine Grund. Ein anderer Grund ist, dass Honig eigentlich eher schlecht gärt, vor allem wenn die Hefe kurz vor ihrer Toleranzgrenze ist. Zucker dagegen gärt gut und man bringt die Hefe damit leicht an ihre Grenze.

Der Alkoholgehalt lässt sich gut mit einem Vinometer messen. Den hab ich hier mal vorgestellt. Allerdings misst ein Vinometer den Alkoholgehalt nur von Flüssigkeiten die Kohlensäurefrei sind richtig. Gärender Wein ist natürlich nicht frei von Kohlensäure. Mit einer Kelle hab ich etwas Wein aus dem Fass in ein Glas geschöpft, etwas geschwenkt und etwas stehen gelassen. So in etwa sollten die Werte dann gestimmt haben, denn der Endwert stimmt mit dem Wert überein den ich auch im gereiften Wein messe.

Die wöchentliche Veränderung sollte man dokumentieren, um einen Überblick über die Veränderungen zu haben. Als Beispiel hab ich hier meine Aufzeichung von meinem letzten Ansatz:


26.6.
Met angesetzt

08.07.
Alkohol gemessen
11%!?!

Honig zugegeben
500g

Geschmack:
ähnlich neuem Wein, hefig, leicht trocken, ok
21.7.
Alkohol gemessen
13% mit Kohlensäure, 10% im nassen Vinometer

Honig zugegeben
500g

Zucker zugegeben
500g

Geschmack:
prickelig, angenehm, leicht säuerlich
26.7.
Alkohol gemessen
13%

Geschmack:
prickelig, leicht herb

Honig zugegeben
500g
4.8.
Alkohol gemessen
etwas mehr als 14%

Geschmack:
leicht säuerlich, etwas scharf

Honig zugegeben
500g

Zucker zugegeben
500g
9.8.
Alkohol gemessen
etwas mehr als 14,5%

Geschmack:
nicht mehr prickelig, weniger scharf, milder

Honig zugegeben
500g
16.8.
Alkohol gemessen
eher 14,2%?!?

Geschmack:
milder, säuerlich, kaum prickelig, nicht schlecht

Honig zugegeben
500g

sonstiges:
Met klärt sich! Apfelstücke abgesunken
27.8.
Alkohol gemessen
14,20%

Geschmack:
gut, mild, süß, evtl noch etwas Zucker?

Zucker zugegeben
200g
07.9.
Alkohol gemessen
13%?!?

Geschmack:
lecker! Würd ich so schon trinken

Zucker zugegeben
300g

Weiteres zum Thema Met: