Mittwoch, 19. September 2012

Bolo de chocolate

Vor einigen Jahren hab ich einige Monate ein Praktikum in einer Kindertagesstätte in Brasilien gemacht. 
Schon nach sehr kurzer Zeit kam ich das erste Mal in den Genuss eines Schokoladenkuchens. Er bestand aus Schokoteig, gebacken und in mehrere Scheiben geschnitten. Dazwischen kam eine Art Schokopudding, komplett selbst gemacht natürlich. Nach dem Zusammensetzten bekam der Kuchen dann einen dicken Schokoladenguss, der übrigens nicht fest, sondern nur etwas dickflüssiger wurde und dann kamen natürlich noch Schokostreusel drauf. Alles in allem... super klebrige Sache, sieht aber wahnsinnig lecker aus! Anfangs wunderte ich mich warum der Kuchen in so kleine Stücke geschnitten wurde, denn eigentlich war mehr als genug da.
Einer steht noch im Kühlschrank
Lange wunderte ich mich nicht, denn nach einem Stückchen war mir fast schon übel! Aber er war sooooooo lecker! Wahnsinn! Die Brasilianer hauen da dermaßen viel Zucker und Schokolade rein, wahnsinn! Das erträgt kein Europäer =D Die Kinder aßen übrigens mindestens 2 Stücke davon.
Ich sollte eigentlich noch irgendwo ein Bild davon haben.... Ich such mal schnell ;)
Ahhhh, ich hab was gefunden, nicht besonders gut, aber man kann den Kuchen sehen =D :
Ein kleines Stück für jeden und Nachschub soviel man will


Ich kam in dem halben Jahr recht oft in den Genuss diverser verschiedener Schokoladenkuchen. Natürlich immer ein bisschen anders, aber immer lecker.
Am liebsten mochte ich die Version ohne Füllung. Einfach Teig und Guss drauf.

In der Kindertagesstätte wurde ein Kochkurs angeboten und die Kollegin die den Kurs machte, hatte ein kleines Heftchen mit Rezepten für alle teilnehmenden Kinder zusammengestellt. Das hab ich mir mal ausgeliehen und die meisten Rezepte abgeschrieben. Unter anderem war auch ein "einfacher" Schokoladenkuchen drin. Genau so wie ich ihn am liebsten mochte.
Den hab ich inzwischen schon oft gebacken, experimentiere aber noch immer mit dem Backpulver. Das brasilianische Backpulver ist ein anderes Salz als unseres (ich kann mich leider nicht mehr erinnern welchen) und eine deutsche Kollegin gab mir den Umrechenfaktor. Das Backpulver wurde auf jeden Fall Esslöffelweiße dosiert. Das weiß ich noch. 
Den Kuchen hab ich nun schon oft mit einem ganzen Beutel Backpulver gebacken. Mir ging er aber zu sehr auf in der Mitte, so dass die schöne Soße an den Seiten zu sehr herunterläuft. Nun hab ich ihn mit nur 2 Teelöffeln gebacken. Er ging in der Mitte nicht so stark auf, war aber innen etwas zu unluftig, wie ich find. Da muss ich wohl noch etwas weiter rum probieren und vielleicht eher mal rausfinden, welches Salz genau verwendet wird. Lecker schmeckt er aber egal ob arg aufgegangen oder unluftig ;) 



Bolo de chocolate




4 Eier
3 Tassen Schokotrinkpulver
2 Tassen Zucker
2 EL Margarine
1 Tasse Öl (Soja)
2 Tassen warme Milch

4 Tassen Mehl
2TL Backpulver
2 Dosen gesüsste Kondensmilch
1 ½ Tassen Schokotrinkpulver


Erst die Eier schlagen, dann nach und nach das Schokopulver, den Zucker, die Margarine, das Öl, die leicht erwärmte Milch, das Mehl und das Backpulver zugeben. Alles zu einem schönen, glatten Teig rühren. Den Teig in eine gefettete Backform (ca. 35x25x6cm) geben und bei 180 °C backen bis er durch ist. (Ca. 45 Minuten)
Für die Glasur die Dose Milchmädchen (zur Not die Tuben kaufen, ich find die Dosen hier nur in einem einzigen Laden) mit dem Schokopulver (am Besten sieben) gut und klümpchenfrei mischen und nach und nach über den Kuchen geben. Nicht wundern, die Glasur ist recht flüssig und wir auch nicht hart. Wenn es arg in Richtung Rand läuft, einfach immer wieder mit einem Löffel hoch streichen. Dadurch weicht die Glasur ein wenig die oberste Schicht auf und macht den Kuchen noch süßer und klebriger.



Dieses Mal hab ich den Kuchen einer Freundin zu deren Geburtstagsparty mitgebracht. Schon öfter durften ihn auch meine Arbeitskollegen probieren. Sie lieben ihn und eigentlich alle, die mal in den Genuss kamen. Aber ganz kleine Stücke sind völlig ausreichend. =)

4 Kommentare:

  1. Der Kuchen sieht wirklich köstlich aus. Aber ist der nicht schwierig in der Herstellung? Wie lange braucht man für ihn?

    lg kathrin

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ne, schwierig ist er nicht. Er braucht natürlich eine ganze Weile im Backofen. Die Hälfte des Gusses mach ich manchmal schon drauf, wenn er noch warm ist und die andere Hälfte, wenn er abgekühlt ist.
      Das einzige Schwierige für mich persönlich ist die Milchmädchen gesüßte Kondensmilch zu finden. Bzw. könnte man die zur Not auch selber machen. =)
      Hmm, also ich würd sagen, der Kuchen ist nicht aufwändiger als andere Kuchen =)

      Löschen
  2. Den Kuchen muss ich auch mal ausprobieren. Klingt extrem arterienverstopfend.. ;-)

    Milchmädchen in Dosen hab ich schon bei Hieber, Familia in Rheinfelden und in russischen Geschäften (z.B. in Weil) gesehen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Arterienverstopfend hört sich in etwa passend an ;-)

      Famila hatte Milchmädchen, richtig, aber seit Famila Kaufland ist.... war ich einmal drin, hab nur die Tuben gefunden und beschlossen nicht mehr hinzugehen =D
      Hieber hat's immer mal wieder, da stand ich aber auch schon vor den Tuben im Regal, allerdings red ich nicht vom Weiler Hieber, da sollte ich mal wieder reinschauen, immer bisher hatte es Rewe.

      Aber hast Du die gesüßte Kondensmilch nicht auch schon selber gemacht, wenn ich mich richtig erinnere? =)

      Löschen